Produktentwicklung unter Druck
Im Maschinen- und Anlagenbau steigen die Anforderungen an Produktentwicklung und Innovationsgeschwindigkeit stetig. Kunden erwarten individualisierte, hochwertige Produkte in immer kürzeren Zyklen – und das bei zunehmendem Kostendruck. Gleichzeitig verschärft sich der Fachkräftemangel: qualifizierte Ingenieure, IT-Spezialisten und Systembetreuer sind schwer zu finden.
Diese doppelte Herausforderung zwingt viele Entwicklungsabteilungen, ihre Prozesse neu zu denken. Der Schlüssel liegt in der Digitalisierung: Wer Daten und Abläufe intelligent vernetzt, kann vorhandene Ressourcen effizienter nutzen und Engpässe gezielt kompensieren.

(Quelle: Autodesk Design & Make Report 2025)
Ursachen und Folgen des Fachkräftemangels im Engineering
Der Mangel an Fachkräften im technischen Bereich hat strukturelle Ursachen. Der demografische Wandel reduziert die Zahl qualifizierter Bewerber, während der technologische Wandel neue Kompetenzen erfordert. In Entwicklungsabteilungen führt dies zu steigenden Belastungen und ineffizienten Abläufen: Datenpflege wird zur Nebenaufgabe, Abstimmungen dauern länger, und das Risiko von Fehlern wächst.
Ohne gezielte Gegenmaßnahmen sinkt die Innovationsgeschwindigkeit. Dies ist ein ernstes Risiko für Unternehmen, die im globalen Wettbewerb bestehen wollen. Entscheidend ist daher, die vorhandenen Ressourcen so einzusetzen, dass wertschöpfende Tätigkeiten im Vordergrund stehen. Genau hier setzt die Digitalisierung an.
PDM und PLM als Fundament effizienter Prozesse
Eine zentrale Rolle spielen dabei Product Data Management (PDM) und Product Lifecycle Management (PLM) als Rückgrat moderner Entwicklungsprozesse. Beide Systeme sorgen für eine strukturierte und transparente Verwaltung von Produktdaten über den gesamten Lebenszyklus hinweg – von der Konstruktion bis zur Fertigung.
Durch zentrale Datenhaltung werden redundante Informationen vermieden. Versionen und Änderungen sind jederzeit nachvollziehbar und Mitarbeitende greifen stets auf aktuelle Informationen zu. Das reduziert Suchzeiten, senkt Fehlerquoten und ermöglicht eine effizientere Zusammenarbeit zwischen Konstruktion, Fertigung und IT.
Nur wer seine Daten im Griff hat, kann Prozesse automatisieren und digital vernetzen. PDM und PLM schaffen damit die Grundlage, um Wissen zu sichern, Mitarbeiter zu entlasten und die Produktentwicklung zukunftssicher zu gestalten.

Automatisierung als Schlüssel zur Entlastung
Automatisierung ist der zweite große Hebel, um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Zahlreiche Routineaufgaben in der Produktentwicklung lassen sich heute digital abbilden – von der automatischen Freigabe und Verteilung von Konstruktionsdaten bis zur Erstellung technischer Dokumentationen.
Automatisierte Prozesse sparen Zeit, vermeiden manuelle Fehler und schaffen Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten wie Innovation und Qualitätsverbesserung. Dabei ersetzt Automatisierung keine Fachkräfte, sondern unterstützt sie gezielt: Entwickler können sich auf kreative und komplexe Aufgaben konzentrieren, während Systeme wiederkehrende Schritte übernehmen.
Unternehmen, die auf durchgängige Automatisierung setzen, arbeiten nicht nur effizienter, sondern erhöhen auch die Attraktivität ihrer Arbeitsplätze. Denn moderne Tools und Prozesse entlasten Teams spürbar.

Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation
Die Einführung von PDM-, PLM- und Automatisierungslösungen erfordert ein strukturiertes Vorgehen. Entscheidend ist, dass Datenqualität, Schnittstellen und Prozesse vorab klar definiert sind. Eine enge Abstimmung zwischen IT und Fachabteilung ist ebenso wichtig wie die frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter.
Digitalisierung ist kein reines IT-Projekt, sondern eine strategische Aufgabe der gesamten Organisation. Erfolgreiche Unternehmen gehen iterativ vor: Sie starten mit klar abgegrenzten Pilotprojekten, sammeln Erfahrungen und skalieren anschließend auf weitere Bereiche. So profitieren sie von beschleunigten Produktentwicklungsprozessen, einer schnelleren Markteinführung sowie deutlichen Kosteneinsparungen und schaffen sich damit entscheidende Wettbewerbsvorteile in einem global geprägten Marktumfeld. Transparente Kommunikation und sichtbare Erfolge fördern die Akzeptanz und schaffen Vertrauen in neue Systeme.

Fazit: Digitalisierung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel bleibt eine der größten Herausforderungen für den Maschinen- und Anlagenbau und doch ist er kein unüberwindbares Hindernis. Mit einer klaren Digitalisierungsstrategie, leistungsfähigen und auch in andere Unternehmensbereiche vernetzten PDM- und PLM-Systeme sowie gezielter Automatisierung lassen sich Entwicklungsprozesse spürbar effizienter gestalten.
Wer in Datenqualität, Transparenz und automatisierte Abläufe investiert, schafft die Grundlage, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen und stärkt zugleich die Innovationskraft des Unternehmens.
Schauen Sie sich auch gern die Webcast-Aufzeichnung zum Thema an.

Effiziente Produktentwicklung trotz Fachkräftemangel – Mit digitalen Lösungen zu mehr Erfolg
Bildquellen: N+P Informationssysteme, Autodesk



