04.12.2024 — Digitale Fabrik — Björn Schuster

Wie neue Geschäftsmodelle im Maschinenbau die Zukunft sichern

Der Maschinenbau steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Traditionell fokussierte sich der Sektor auf den Verkauf hochwertiger Maschinen.

    Digitalisierung im Maschinenbau: Wie neue Geschäftsmodelle die Zukunft sichern
    Björn Schuster
    Über den Autor
    Björn Schuster ist seit 2010 für den Bereich Business Development bei N+P verantwortlich. Gemeinsam mit externen Partnern und Institutionen steuert und realisiert er Innovations- und Förderprojekte mit dem Fokus Industrie 4.0 und Digitaler Zwilling.

    Heute jedoch rücken Flexibilität, datengetriebene Prozesse und nachhaltige Geschäftsmodelle in den Vordergrund. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Maschinen- und Anlagenbauer neue Wege gehen und ihre Geschäftsmodelle an die Anforderungen einer zunehmend digitalen Welt anpassen.

    Die Herausforderungen der Digitalisierung im Maschinenbau

    Die Digitalisierung im Maschinenbau bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, die sowohl technologischer als auch wirtschaftlicher Natur sind:

    1. Kürzere Innovationszyklen: Technologien entwickeln sich rasant und Maschinen müssen immer schneller an die sich verändernden Marktanforderungen angepasst werden.
    2. Produktindividualisierung: Kunden verlangen verstärkt maßgeschneiderte Lösungen, die exakt auf ihre Produktionsprozesse zugeschnitten sind. Standardlösungen reichen oft nicht mehr aus.
    3. Hohe Investitionskosten: Für viele Unternehmen wird der Kauf eigener Maschinen zunehmend weniger attraktiv. Stattdessen suchen sie nach flexiblen Alternativen, die eine kostengünstigere Nutzung ermöglichen.
    4. Wachsende Bedeutung von Daten: Maschinenbauer müssen digitale Technologien in ihre Produkte integrieren, um mit den Anforderungen von Industrie 4.0 Schritt zu halten. Die Fähigkeit, Maschinendaten zu sammeln und zu analysieren, wird immer entscheidender.
    5. Steigende Nachfrage nach Services: Kunden erwarten nicht nur erstklassige Maschinen, sondern auch umfassende Dienstleistungen wie Echtzeit-Monitoring, Wartung und maßgeschneiderte Support-Modelle.

    Mit der N+P-Plattform werden digitale Zwillinge in Industrie und Bauwesen Realität

    Neue Geschäftsmodelle durch Digitalisierung im Maschinenbau

    Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen immer mehr Maschinenbauer auf die Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle. Anstatt sich ausschließlich auf den Verkauf von Maschinen zu konzentrieren, erweitern sie ihr Angebot durch digitale Services und flexible Nutzungskonzepte. Ein gutes Beispiel dafür ist die SITEC Industrietechnologie GmbH. SITEC hat erkannt, dass der Verkauf von Maschinen allein nicht mehr ausreicht, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Stattdessen bietet das Unternehmen seinen Kunden digitale Zwillinge und Echtzeitüberwachung als Teil eines „Equipment as a Service“-Modells an. So haben Kunden nicht nur Zugang zu hochentwickelten Maschinen, sondern können deren Leistung und Wartungsbedarf in Echtzeit überwachen, ohne vor Ort sein zu müssen. Dies reduziert Ausfallzeiten und ermöglicht einen optimalen Einsatz der Maschinen.

    Digitale Zwillinge als Grundlage für datengetriebene Services

    Ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung im Maschinenbau sind digitale Zwillinge. Sie ermöglichen es, physische Maschinen in der digitalen Welt abzubilden und deren Zustand in Echtzeit zu überwachen. Diese virtuellen Modelle liefern wertvolle Daten, die Maschinenbetreiber dabei unterstützen Ausfallzeiten zu minimieren und die Effizienz ihrer Produktion zu steigern.

    Durch die Einführung dieser Technologien können Maschinenbauer zusätzliche Services anbieten, die weit über den Verkauf hinausgehen. Beispiele hierfür sind vorausschauende Wartung, Fernüberwachung oder leistungsabhängige Serviceverträge. Diese Services eröffnen neue Umsatzquellen und stärken die Kundenbindung.

    Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle am Beispiel der SITEC Industrietechnologie GmbH

    Aufbau neuer digitaler Geschäftsmodelle am Beispiel der SITEC Industrietechnologie GmbH

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    Langfristige Kundenbeziehungen durch digitale Services

    Der Wandel hin zu digitalen, servicebasierten Geschäftsmodellen bietet nicht nur finanzielle Vorteile, sondern hilft Maschinenbauern auch dabei, langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Anstatt den Kontakt nach dem Verkauf einer Maschine zu verlieren, treten Hersteller in einen ständigen Dialog mit ihren Kunden. Wartungsverträge, Software-Updates und neue digitale Services schaffen regelmäßige Berührungspunkte und vertiefen die Kundenbindung.

    Ein Beispiel hierfür ist das „Equipment as a Service“-Modell, bei dem Kunden Maschinen nicht mehr kaufen, sondern flexibel und bedarfsabhängig nutzen können. Das senkt die Einstiegskosten für Kunden und erhöht die Flexibilität, was in Zeiten schneller Marktveränderungen entscheidend ist.

    Fazit: Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunft im Maschinenbau

    Die Digitalisierung im Maschinenbau eröffnet enorme Chancen, um Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Mit digitalen Zwillingen und datenbasierten Services können Maschinenbauer nicht nur effizientere und flexiblere Lösungen anbieten, sondern auch ihre Geschäftsmodelle grundlegend transformieren. Wer heute in diese Technologien investiert, schafft die Grundlage für langfristige, profitable Kundenbeziehungen und sichert sich Wettbewerbsvorteile in einer zunehmend digitalisierten Welt.

    Björn Schuster
    Über den Autor
    Björn Schuster ist seit 2010 für den Bereich Business Development bei N+P verantwortlich. Gemeinsam mit externen Partnern und Institutionen steuert und realisiert er Innovations- und Förderprojekte mit dem Fokus Industrie 4.0 und Digitaler Zwilling.

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