Verbesserte Performance durch Modellzustände
Haben Sie als Anwender in früheren Inventor-Versionen (vor Rel. 2022) bereits mit Detailgenauigkeiten gearbeitet, dann werden diese beim Öffnen im Inventor Release 2022 oder höher in einen Modellzustand migriert. Dabei werden Verknüpfungen in den abgeleiteten Komponenten, die in Detailgenauigkeiten z. B. für Ersatzmodelle verwendet wurden, unterdrückt. Das führt zu einer verbesserten Performance der Baugruppen und verhindert unerwünschte Aktualisierungen der Hauptbaugruppe beim Auschecken aus dem Datenmanagement-System.
Modellzustände haben im Vergleich zu den Detailgenauigkeiten einen direkten Einfluss auf den Inhalt einer Stückliste. D. h. man kann durch Unterdrücken von Komponenten diese aus der Stückliste entfernen. Ein Unterdrücken von Komponenten in Baugruppen aus Performancegründen ist ab Inventor 2022 nicht mehr erforderlich! „Alte“ Detailgenauigkeiten (LOD), die in einen Modellzustand migriert wurden, behalten bis zur manuellen Migration ihre Funktionalität in Bezug auf die Darstellung von Stücklisten.
Die Stücklisten auf der Zeichnung können sowohl „primär“, d. h. vollständig auf das Gesamtmodell, als auch auf den Modellzustand bezogen dargestellt werden. Inventor unterstützt hier den User mit einer Reihe von Optionen.
Vereinfachter Änderungsdienst
Die Nutzung der Modellzustände führt zur Reduzierung der Anzahl von erforderlichen Inventor-Modellen und vereinfacht bei Änderungen am Modell den Änderungsdienst. Es muss nur noch an einem Modell geändert werden und nicht in allen vom „Urmodell“ abgeleiteten Kopien.
Die Darstellung von Einbausituationen für Kauf- und Normteilkomponenten verbessert sich ebenfalls. So wird z. B. beim Einsatz eines Getriebemotors, bei dem der Anschlusskasten in verschiedenen Positionen einstellbar ist, nicht mehr für jede Konstellation eine separate Datei benötigt. Ist der Modellzustand im Klartext beschrieben, bietet er zudem mit der Darstellung im Inventor-Browser eine zusätzliche Hilfe für den Anwender für die eingesetzte Variante.
Verknüpfung mit PDM-Systemen
Anwender, die ein PDM-System (z. B. Autodesk® Vault) verwenden, können die unterschiedlichen Modellzustände jeweils zu einem Artikel verknüpfen. Damit ist ab dem Release 2022 erstmalig eine Mehrfachverknüpfung von einem Modell zu Artikeln möglich.
Zusätzlich bietet Autodesk® Vault über die Eigenschaft „hat Modellzustand“ eine Möglichkeit zum Filtern von Dokumenten und eine visuelle Unterstützung für den User in der Clientansicht.
Bildquelle: Autodesk