9. Oktober 2019 AEC/BIM
Im Sinne von open BIM erfordert es Datenaustauschformate für die Infrastrukturplanung. Mit OKSTRA® steht ein solcher Standard zur Verfügung. Die neue OKSTRA-Extension für Civil 3D ermöglicht den direkten und verlustfreien Datenaustausch im Straßen- und Verkehrswesen.
Laut Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird das digitale Planen und Bauen bei Projekten der öffentlichen Hand ab 2020 verpflichtend – auch im Infrastrukturbereich. Die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten mit der BIM-Methodik (Building Information Modeling) auf Grundlage eines gemeinsamen Datenmodells bildet die Voraussetzung dafür. BIM erfordert allerdings internationale Datenaustausch-Standards, wie z. B. die Industry Foundation Classes (IFC).
Für den Hochbau ist IFC mittlerweile das Maß aller Dinge, für den Infrastrukturbereich jedoch noch nicht definiert. Mit dem Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau des BMVI wurde OKSTRA für den Bereich der Bundesfernstraßen offiziell eingeführt. Doch auch für den BIM-Datenaustausch in der Verkehrswegeplanung spielt OKSTRA mittlerweile eine große Rolle.
Der „Objektkatalog für das Straßen- und Verkehrswesen“ – OKSTRA – hat das Ziel, einen Standard zur IT-technischen Beschreibung über den kompletten Lebenszyklus von Objekten im Straßen- und Verkehrswesen in der Bundesrepublik Deutschland zu schaffen. Dazu entstand ein gemeinsames Austauschformat für verschiedenste Softwareapplikationen aus dem Straßen- und Verkehrswesen. Der Objektkatalog gewährleistet eine verlust- und fehlerfreie Datenübertragung zwischen den verschiedenen Straßenbau- und Verkehrsverwaltungen des Bundes und der Bundesländer. Darüber hinaus ist das Format für einen medienbruchfreien Informationsfluss zwischen den einzelnen Prozessen Planung – Entwurf – Bestand dienlich.
Mit der Einführung der neuen OKSTRA-Extension für Autodesk Civil 3D 2020 wird die bisherige Schnittstelle in Civil 3D abgelöst. Hauptziel der neuen Extension ist es, einen einwandfreien Datenaustausch zu gewährleisten und somit die BIM-Methodik uneingeschränkt zu ermöglichen. Objektorientierte Entwurfselemente im Straßen- und Verkehrswesen, wie Trasse, DGM, Querprofil, Baum oder Verkehrszeichen, lassen sich nun problemlos in Civil 3D im- und exportieren.
Verfügbar ist die Extension für Civil 3D als sogenannter OKSTRA-Converter seit Mai 2019 über das aktuelle Country Kit 2020, welches im Autodesk Knowledge Network zum Download bereitsteht.
Der Civil 3D OKSTRA-Converter läuft auf der 2019er- sowie der 2020er-Version von Civil 3D. Mit dem Converter wird die aktuelle OKSTRA-Version 2.018 unterstützt. Es lassen sich darüber OKSTRA-Daten im XML- und CTE-Format anzeigen, modifizieren und prüfen. Über den Converter werden keine Ebenen oder Layer hin und her getauscht, sondern Geometrieobjekte unter Berücksichtigung der Fachbedeutungen.
Fachbedeutungen sind an dieser Stelle Codierungen, die den auszutauschenden Objekten zugeordnet sind und über die sie in den jeweiligen Zielsystemen erkannt werden. D. h. die Zielsysteme interpretieren diese codierten Objekte – Fachbedeutungen – neu und legen dann nach eigenen Vorgaben die Darstellung/Symbolik und Ebenenstruktur fest.
Die einzelnen Fachbedeutungslisten variieren von Bundesland zu Bundesland und sind auf der OKSTRA-Website einzusehen. Die Fachbedeutungslisten sind in der Extension schon integriert. Pro Bundesland existiert eine Fachbedeutungsdatei im Format *.CSV.
Beispiel: Lageplan mit verschiedenen Parzellen, Beschriftungselementen, Schraffuren, Bruchkanten usw. Diese Daten sind strukturiert auf Layern und lassen sich mit der Funktion OKSTRA-Mapping auf die jeweilige Fachbedeutung codieren. Dazu ist die Fachbedeutungsliste zu lesen. Die Objekte werden dann entsprechend konfiguriert, damit für den Export gewährleistet ist, dass der jeweilige Fachschlüssel richtig an das Objekt angeschrieben wird. Für jedes Bundesland ist die Codierung über die Fachbedeutungslisten nur einmal durchzuführen. Für den Import in Autodesk Civil 3D wird dann die exportierte OKSTRA-Datei angewählt, die nach dem erfolgreichen Mapping rausgeschrieben wurde. Die Texte liegen automatisch auf den Textlayern usw.
Für den Umgang mit Civil-Objekten legt OKSTRA sogenannte Art Dateien vor. Diese Art Dateien lassen sich beim Export ebenfalls in die OKSTRA-Datei mappen.
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Nach dem Beitrag "Koordinatensysteme in AutoCAD Map 3D & Autodesk Civil 3D" widmen wir uns in diesem letzten Beitrag dieser Serie den Koordinatensystemen in Autodesk InfraWorks, ReCap Pro & Re-Cap Photo.
Wenn Sie Datenbestände (Geodaten), die in diversen Raster- und Vektorformaten (TIF, JPG, BMP, ECW, PNG, DWG, DXF, TXT, WMS, WFS, SDF oder SHP usw.) vorliegen können, in das neue amtliche Koordinatensystem überführen müssen (oder umgekehrt), stehen Ihnen in den Autodesk-Produkten Funktionen für die Transformation dieser Daten zur Verfügung. Dieser Beitrag betrachtet die Koordinatensysteme in AutoCAD Map 3D und Autodesk Civil 3D.
Kurz vor Jahresende hat Autodesk für Civil 3D, InfraWorks und ReCap® jeweils ein Update veröffentlicht. Die neuen Versionen sollen den Anwendern ein effizienteres Arbeiten ermöglichen, standardisierte Best Practices automatisieren sowie mehr Flexibilität bei der Modellierung von benutzerdefinierten Komponenten und Datenimporttypen bieten. Wir stellen Ihnen die neuesten Funktionen vor.
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