20. Juni 2016 AEC/BIM
IFC (Industry Foundation Classes) dient in erster Linie als softwareunabhängiges Koordinationsformat für den gewerkeübergreifenden Austausch von digitalen Gebäude- oder Fachmodellen. Im Mittelpunkt steht hierbei die „GEZIELTE INFORMATIONSWEITERGABE“. Denn Fachplaner müssen unabhängig von der eigenen Planungssoftware auch Planungsstände anderer Gewerke verarbeiten können, um flexibel auf Änderungen oder Problemstellungen einzugehen und in kürzester Zeit gemeinsam eine Lösung zu entwickeln.
Der BIM-Stufenplan unserer Bundesregierung greift diese Thematik ebenfalls auf und fordert unter anderem neutrale Dateiformate wie IFC zum Datenaustausch und der Datenauswertung.
IFC stellt hierfür die ideale Basis dar, obgleich es an mehreren Stellen noch ausbaufähig ist. Betrachtet man jedoch den Entwicklungsprozess dieses Dateiformates, so gewinnt es für die Bereiche Bauplanung, Kalkulation und Bewirtschaftung von Gebäuden (FM) mehr und mehr an Relevanz. Nun gilt es, Revit-Anwendern in der Praxis dieses Format an die Hand zu geben und einige Vorurteile aus dem Weg zu räumen.
Alles Wissenswerte rund um offene Datenaustauschstandards und IFC ist in einem Whitepaper am Ende des Beitrages nachzulesen.
Die Praxis sieht derzeitig leider noch ganz anders aus! Gegenwärtig erfolgt der IFC-basierte Austausch noch mit, einem zum Teil, schlechten Bauchgefühl.
Größtenteils wird dies begründet durch Aussagen von Anwendern wie:
„IFC-Exporte gehen bei mir generell schief!“,
„Es fehlen ganze Bauteile!“
oder
„Bauteilgeometrien werden fehlerhaft exportiert und Informationen gehen verloren!“
Diese Problemstellungen sind leider real. Lassen Sie mich an dieser Stelle jedoch schon einmal etwas vorweg nehmen: Es ist möglich, einen Großteil davon schon mit kleineren Handgriffen zu beheben!
Im ersten Schritt ist es notwendig „IFC“ als Dateiformat zu verstehen und sich darüber bewusst zu werden, welche Einstellungen, Versionen und „Informationsfilter“ in Form von Subsets, wie zum Beispiel dem Coordination View 2.0, beim Export zu beachten sind.
In unserem kürzlich erstmalig durchgeführten IFC-Training Day sind wir detailliert auf diese Punkte eingegangen. Den Teilnehmern wurden neben dem theoretischen Wissen rund um den Aufbau von IFC-Dateien, Subsets, IFC-Klassen und IFC-Objekten, die praktischen Grundlagen für die Optimierung von IFC-Exporten aus Autodesk Revit vermittelt. Welche Zusatzmodule Revit hier bietet, finden Sie ebenfalls in einer Übersicht am Ende des Beitrages.
Die Zusatzmodule für Revit bilden die Grundlage und der IFC-Training Day lieferte das Handwerkszeug zum „Feintuning“ für die Praxis. Das Handwerkszeug umfasst das Wissen zu den richtigen Exporteinstellungen, das Editieren von IFC-Klassen und Parametern oder den Einsatz des BCF (BIM Collaboration Format) als „virtueller Notizblock“ zur softwareunabhängigen Dokumentation von Änderungen, Konflikten sowie der Zuweisung von Aufgaben im eigenen Modell. Schwerpunkte unseres IFC-Training Days waren unter anderem:
Das Feedback der Teilnehmer zu diesem Training war durchweg positiv und bildete nach eigenen Aussagen in vielen Bereichen die Basis, IFC-Dateien sicherer einzusetzen und auch anderen Fachplanern den Austausch von notwendigen Informationen zu vereinfachen. Wir haben deshalb zwei weitere Termine geplant:
In unserem Schulungskalender haben wir immer die aktuellsten IFC-Trainings eingebunden.
Sollten Sie Fragen zu Details haben, dann schreiben Sie mir vorab eine kurze Info.
In dem folgenden Video wird der Einfluss von IFC auf Autodesk-Produkte noch einmal kurz dargestellt.
Whitepaper: Verbesserte Zusammenarbeit bei der Bauplanung durch Datenaustauschstandards wie IFC
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Übersicht: IFC-Zusatzmodule für Revit
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Im Frühjahr dieses Jahres ist ein Großteil der Menschen vom Büro ins Homeoffice umgezogen. Dank innovativer Tools und der Flexibilität vieler Mitarbeiter ließ sich die (Projekt)Arbeit vielerorts reibungslos fortführen. Die baldige Rückkehr an den Arbeitsplatz erfordert die Umgestaltung der vorhandenen Umgebung.
Nachdem wir uns in vorherigen Blogbeiträgen mit den Modulen BIM 360 Docs und BIM 360 Design beschäftigt haben, möchten wir mit dem jetzigen Artikel die Beitragsreihe „Was ist…?“ um ein weiteres Modul, und zwar mit BIM 360 Build, erweitern. Das Modul Build ist ebenfalls ein Baustein aus der BIM 360-Produktfamilie.
Der Project Explorer bietet Anwendern ein benutzerfreundliches Civil 3D-Designprüfungswerkzeug und einen benutzerdefinierten sowie konfigurierbaren Berichtsgenerator. Im Blogbeitrag stellen wir die damit verbundenen Möglichkeiten vor.
Das IFC Training war für mich und mein Unternehmen sehr wertvoll, neben dem Verständnis, was eigentlich hinter IFC steht, wurden uns auf leicht verständlich Weise die Zusammenhänge der vielen Exportmöglichkeiten erläutert und mit Beispielen hinterlegt.
Auch die Vielzahl von praktischen Konstruktionsansätzen und Modifizierungsmöglichkeiten in Revit eröffnen uns zukünftig mehr und vor allem konkretere Ansätze bei der Zusammenarbeit und der Fachmodellkoordination mit anderen Fachplanern.
Danke für dieses sehr hilfreiche Training.
Andreas Hänel
BIM-Manager
Arcus P+B