Warum die Daten im Bauprojekt miteinander vernetzen?

26. Juni 2018 AEC/BIM

Berichte von Bauprojekten, die unvollendet sind und trotzdem schon Millionen Euro über dem geplanten Budget liegen, werden weltweit medienwirksam dargestellt. Die Gefahr, dass ein Bauprojekt nicht in der Art und Weise fertiggestellt wird, wie es ursprünglich geplant war, ist eher gängige Praxis. Woran liegt das?

Management beim Gebäudeentstehungsprozess

Generell sind Bauprojekte immer mit einem hohen Risiko verbunden. An einem Bauwerk sind alle Gewerke beteiligt. Architekten, Ingenieure und Bauunternehmer agieren entlang der gesamten Leistungskette. Grundlage dafür sollte eine gemeinsame Datenbasis sowie eine durchgängige, barrierefreie Kommunikation sein. Doch in der Praxis sieht es oftmals anders aus:

Die einzelnen Projektbeteiligten arbeiten von unterschiedlichen (Stand)-Orten aus an verschiedenen Modellen. Die Kommunikation zwischen den Planungsbüros und der Baustelle erfolgt selten in Echtzeit. Dazu kommt, dass als Basis oftmals Papierpläne und Dokumente dienen, die evtl. nicht auf dem neusten Stand sind. Datensilos, voneinander getrennte Teams und die fehlende Anzeige von Echtzeitinformationen können sich negativ auf die gesamte Projektleistung auswirken.

Alte Denkweisen im Bauprojekt

Ein Problem bei der herkömmlichen Arbeitsweise: Punktlösungen. Hier werden für jeden einzelnen Zweck spezifische Anforderungen genutzt.

In Summe kostet das viel Zeit und Geld. Ein lückenhaft ausgeführtes Mängelmanagement kann zu Bauschäden führen oder Sicherheitsrisiken bewirken.

Die folgenden fünf Punkte sind eine kleine Übersicht über Auswirkungen bei Nicht-Vernetzung von Daten und Teams im Bauprojekt.

1. Unnötige Admin-Arbeit

Verwendete Dokumente kommen aus unterschiedlichen Quellen. Der Projektleiter überprüft jedes Dokument und benennt es ggf. um, bevor es gemäß der Vorgaben archiviert wird. Er stellt sicher, dass jede Person auf der Baustelle die Informationen hat, die für sie notwendig ist. Dabei haben die Teams keinen Zugriff auf ein zentrales System oder eine zusammenhängende Baudatenplattform. Der Projektleiter muss einzelne Dateien per E-Mail senden oder die separaten Dateiquellen aktualisieren.

2. Es liegen veraltete oder unvollständige Informationen vor

Bauleiter haben keine Zeit, ständig auf die Rückmeldung aus den Büros zu warten oder mit unterschiedlicher Software zu navigieren, die nicht speziell für die Baustelle entwickelt wurde. Sie sind abhängig von den Projektbeteiligten und deren Bereitstellung der Dokumente. Ohne gemeinsame Datenplattform kann es für den Bauleiter schwierig sein mit Themen, Problemen und RFIs Schritt zu halten.

3. Umsetzung von falschen Daten auf der Baustelle

Wenn Außendienstteams für die Bereitstellung der richtigen Dokumente auf Fremde angewiesen sind, arbeiten sie schnell mit veralteten oder falschen Informationen. Dies führt zu Fehlern und Nachträgen. Darüber hinaus kann es auf der nicht-vernetzten Baustelle dauern, um Antworten auf RFIs und Probleme zu erhalten, was die Arbeiten verzögert.

papierbasierte-Prozesse-bei-Bauprojekten

Besser als Papier-basierte Prozesse ist der mobile Zugriff auf Zentraldateien und Modelle von jedem Ort und zu jeder Zeit

4. Probleme werden nicht verfolgt

Wenn Teams auf Papier basierende Methoden verwenden, um Mängellisten auf der Baustelle zu erstellen, wird die Verfolgung zu einer Herausforderung. Verlässlich nachzuvollziehen, welche Probleme gelöst wurden und welche noch behandelt werden müssen, bringt eine erhebliche Komplexität mit sich. Ohne standardisierte Methodik für die Verwaltung von Problemen können die Informationen ungenau und schwer zu handhaben sein.

5. Es entstehen unnötige Sicherheitslücken

Wenn Teams keinen Zugriff auf die aktuellsten Informationen haben, kann das nicht nur Ineffizienz, sondern auch Datensicherheitsrisiken zur Folge haben. Manchmal wird zur Problemlösung  eine ungesicherte Cloud-Speicherlösung hergenommen, die nicht den IT-Sicherheitsstandards des Projekts entspricht. Geraten jedoch sensible Daten in die falschen Hände, führt das zu Compliance-Problemen, dem Risiko von Informationsverlust oder -diebstahl bis hin zu möglichen rechtlichen Konsequenzen.

Nutzung einer gemeinsamen Plattform

Die Nutzung einer Plattform, wie Autodesk BIM 360, lässt diese Probleme erst gar nicht entstehen. Als Cloud-basierte Plattform ist BIM 360 für teamübergreifendes Arbeiten im Bauprojektmanagement entwickelt worden und speziell auf die Bedürfnisse von Architekten, Ingenieuren und Projektbeteiligten abgestimmt. Alle Informationen, wie Projektdaten und -modelle, liegen in einem zentralen Arbeitsbereich und können am Rechner oder auf mobilen Endgeräten abgerufen werden. Hier ist das Anzeigen, Austauschen und Auffinden von 2D- und 3D-Konstruktions- und Projektdateien von jedem Arbeitsort möglich. Durch die Vernetzung von Beteiligten im Büro sowie der Baustelle sind alle Daten aktuell und nachvollziehbar. Markierungen, Chatfunktionen und direkte Änderungen verringern die Risiken und Kosten in der gesamten Prozesskette.

(Dem Blogbeitrag liegt ein englischer Beitrag auf dem Autodesk-Blog Connect & Construct zugrunde)


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Bildquelle: Autodesk


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