Unterschied zwischen Zeichnungsbemaßungen und Prüfbemaßungen
Zeichnungsbemaßungen bilden die Größe einer Geometrie (Länge, Durchmesser, …) oder ein Winkelverhältnis ab. Prüfbemaßungen kommen dabei im Zuge des Qualitätskontrollprozesses als Ergänzung zu Zeichnungsbemaßungen zum Einsatz und kennzeichnen Bemaßungen, die zu prüfen sind. Denn erst nach der Prüfung eines Bauteils und wenn der gemessene Wert im Rahmen der Toleranzen korrekt ist, läuft es im Herstellungsprozess weiter. Prüfmaße haben dabei i.d.R. immer eine Bezeichnung und eine Prüfrate, welche in Prozent angegeben wird.
Erstellung einer Prüfbemaßung in Autodesk Inventor
Als versierter Inventor-Anwender kennt man die typische Prüfbemaßung an 2D-Zeichnungsableitungen, um diese an Bemaßungen zu setzen. Angelegt wird sie per rechten Mausklick auf die entsprechende Bemaßung und den sich öffnenden Menüpunkt „Bearbeiten“. Danach öffnet sich das Dialogfeld „Bemaßung“ und man navigiert zur Registerkarte „Prüfbemaßung“.
Anschließend lassen sich folgende Attribute definieren:
- Art der Darstellungsform der Prüfbemaßung (Keine, abgerundet oder eckig)
- Bezeichnungstext des Prüfmaßes
- Die Häufigkeit der Prüfung, die sog. Prüfrate (Wert in Prozent): Je höher der Wert, desto öfter ist eine Prüfung notwendig
Sind alle notwendigen Werte eingetragen, wird mit Klick auf „OK“ schließlich die Prüfbemaßung auf der 2D-Zeichnungsableitung dargestellt.
Zusätze bei der Prüfbemaßung nach DIN 406-10
Die Norm DIN 406-10 sieht für die Bemaßung, die Form- und Lagetoleranzen und auch für Hinweise auf der Zeichnung noch ein paar zusätzlich Dinge vor. Diese können wir als separate Skizzensymbole in der Inventor 2D-Zeichnungsableitung zur Verfügung stellen.
Separate Skizzensymbole in der 2D-Zeichnungsableitung:
- Erweitertes Prüfmaß: Direkt an Form- und Lagetoleranzen als Erweiterung oder Ergänzung, gilt auch für Bearbeitungsangaben
- Prüfmaß als Text: Ermöglicht als Symbol freie Platzierung und Editierung
- Prüfmaß als Rahmen: Dieser wird um die zu prüfende Form- und Lagetoleranz gesetzt. Er kann auch um das zu prüfende Prüfmaß platziert werden.
Die Einbindung der Symbole sollte idealerweise nicht in der Inventor-Vorlage erfolgen. Besser ist es, diese über den Menüpunkt „Mit Anmerkung versehen“ in der Skizzensymbol-Bibliothek zentral abzulegen.
Warum zusätzliche Skizzensymbole?
Aus unserer Erfahrung heraus prüft die Qualitätssicherung (QS) reale Maße anhand der Zeichnungsableitung über zwei Möglichkeiten.
- 2D-Zeichungsableitung: Normale Bemaßung als Prüfmaß inkl. Form- und Lagetoleranzen sowie dem Zusatz der Symbolerweiterung (Download-Datei)
- 3D-Modell: Prüfmaße sind an Bemaßungen möglich, jedoch nicht an Form- und Lagetoleranzen
Die zusätzliche Symbolerweiterung für Inventor stärkt die Qualität der 2D-Zeichnungsumgebung und dient als Ergänzung bei der Prüfbemaßung. Dabei möchten wir mit diesem Beitrag und der Symbolerweiterung auf die fehlende Funktion in der Zeichnungsableitung in Inventor eingehen und bei der Qualitätssicherung Mehrwerte sowie eine Reduzierung von Fehlerquellen erreichen.
Hinweis: Aktuell stellen wir die Symbole nur für die Inventor Version 2019 (als IDW) zur Verfügung.
Jetzt Symbolerweiterung für Autodesk Inventor downloaden!
Zeichnungsbasierte Prüfplanung
Die Prüfplanung beginnt mit der eindeutigen Nummerierung der für die Qualitätssicherung relevanten Maße und Prüfkriterien in der Zeichnung. Das CAD-Addin von REITEC bietet neben einer automatischen Kennzeichnung aller Maße und Merkmale, auch umfangreiche Exportfunktionen. Dabei werden nicht nur alle im Inventor definierten Toleranzen übernommen, sondern auch Allgemeintoleranzen automatisch berechnet.