13. November 2019 AEC/BIM
Mit AutoCAD MEP steht TGA-Planern ein branchenspezifisches Werkzeug für Planung, Entwurf und Dokumentation der technischen Gebäudeausstattung zur Verfügung. In diesem Beitrag stellen wir die Einsatzmöglichkeiten von AutoCAD MEP im BIM-Prozess dar.
Seit der Version AutoCAD 2019 gibt es keine unterschiedlichen AutoCAD-Produkte für verschiedene Bereiche mehr, sondern nur noch ein AutoCAD including specialized toolsets. Das heißt, AutoCAD MEP heißt jetzt auch AutoCAD MEP-Toolset und jeder AutoCAD-Abonnent kann sich dieses Toolset herunterladen. Weitere Informationen zur aktuellen AutoCAD-Version erhalten Sie auch im Blogbeitrag „Neuerungen in AutoCAD 2020“.
In den von N+P durchgeführten BIM-Workshops wird BIM auf diese kurze Formel gebracht:
AutoCAD MEP ist DAS AutoCAD für den TGA-Planer und besteht aus drei Produkten: AutoCAD, AutoCAD Architecture und eben AutoCAD MEP. MEP steht dabei für „Mechanical – Electrical – Plumbing“, der amerikanischen Bezeichnung für TGA.
Der Hauptvorteil für AutoCAD-Anwender ist, dass sie Teile des BIM-Prozesses auch in ihrer gewohnten Planungsumgebung mit AutoCAD MEP bewältigen können, ohne auf eine andere Software umsteigen zu müssen.
Sowohl AutoCAD Architecture als auch AutoCAD MEP verwenden intelligente Bauteile. Zum Beispiel weiß ein Fenster von Haus aus, dass beim Einfügen in eine Wand eine Öffnung erzeugt werden muss und ein Heizkörper hat an den entsprechenden Stellen Rohrverbinder, an denen sich per Mausklick die Rohre anschließen lassen.
Alle diese Bauteile werden sehr komfortabel über Werkzeugpaletten verwaltet und sind natürlich an die Anforderungen des Benutzers anpassbar. Darüber hinaus liegen sie sowohl in 2D als auch in 3D vor. Damit können die Anforderungen an die geometrische Modellierung eines digitalen Gebäudemodells erfüllt werden.
AutoCAD Architecture und AutoCAD MEP verwenden den gleichen Projektnavigator. Die Verwaltung des Modells erfolgt dabei (voll AutoCAD-kompatibel) über externe Referenzen. Diese werden vom Programm zu Geschossen, Bauabschnitten und zu den jeweiligen Fachmodellen zugewiesen. Das bedeutet, der Gebäudetechniker sieht die Architekturdateien und kann diese als Unterlage verwenden, die Struktur (z. B. Ebenen) ist für alle Fachbereiche die gleiche.
Es lassen sich Grundrisse, Schnitte, Ansichten und 3D-Ansichten von einzelnen Gewerken, einzelnen Geschossen oder auch vom Gesamtgebäude erstellen. Somit ist auch die BIM-Anforderung in sich konsistenter Auswertungen aus dem Gebäudemodell in Form von Plan- und Schnittdarstellungen gewährleistet.
Eine wichtige Funktion des Projektnavigators ist der sogenannte Plansatzmanager. Damit ist es möglich, alle benötigten Pläne per Drag’n’Drop (deutsch „Ziehen und Ablegen“) zu erzeugen. Die Schriftfelder werden dabei automatisch anhand der Projektinformationen ausgefüllt.
Neben der automatischen Erstellung einer Planliste steht die Funktion der Erstellung und dem automatisierten Plotten von Plansätzen, also einer bestimmte Auswahl von Plänen, zur Verfügung.
Das „I“ in BIM sind die Informationen. Wie schon erwähnt, beinhalten die Bauteile grundsätzlich schon die Informationen, die für die Erstellung des digitalen Gebäudemodells erforderlich sind, also z. B. die Dimension eines Rohranschlusses.
Das Entscheidende an einem BIM-Prozess ist aber, das alle relevanten Informationen, die für das Gebäudemodell über den gesamten Lebenszyklus hinweg erforderlich sind, hier zugefügt werden können. Dafür bieten AutoCAD Architecture und AutoCAD MEP die sogenannten Eigenschaftssätze an. Damit lassen sich u. a. Informationen für FM-Prozesse (Gebäudebetrieb) oder auch für die Anbindung von Berechnungsprogrammen verwalten.
So kann einerseits gewährleistet werden, dass Beschriftungen keine „dummen“ Texte sind, sondern die Informationen des Bauteils anzeigen. Andererseits müssen Tabellen oder Listen nicht parallel zum Gebäudemodell als Excel-Datei gepflegt werden, sondern sind als Auswertung im Modell enthalten und werden nur bei Bedarf exportiert.
Die meisten Hersteller bieten Ihre Daten zum Download (auch) als AutoCAD-Format an. In bestimmten branchentypischen Portalen wie z. B. dem kostenlosen MEPcontent.com kann man „über eine App für AutoCAD Zugriff erhalten auf die größte BIM-Bibliothek, direkt aus Ihrem Projekt! Einheitliche Inhalte von hoher Qualität (gemäß EMCS-Standard), die in Zusammenarbeit mit Tausenden von MEP-Ingenieuren, Auftragnehmern und Designern erstellt wurden.“ (Zitat MEPcontent)
Aber auch wenn vom Hersteller nur AutoCAD-Blöcke angeboten werden, hat man in AutoCAD MEP die Möglichkeit, diese in intelligente, sogenannte MV-Bauteile umzuwandeln – mit dem gewissen „I“. So kennen diese Bauteile z. B. ihre möglichen Anschlussstellen (Konnektoren), deren Dimensionen und die möglichen Systeme, mit denen sie verbunden werden können. Zusätzlich können sie mit weiteren Informationen versehen werden, die an irgendeiner Stelle des BIM-Prozesses benötigt werden.
Zahlreiche Hersteller von Berechnungsprogrammen im TGA-Bereich bieten sowohl Schnittstellen als auch ganze Module, die direkt im AutoCAD MEP-Umfeld integriert werden können, an.
Um Planungsfehler zu vermeiden und ein konsistentes Gebäudemodell zu gewährleisten, bietet AutoCAD MEP eine integrierte Kollisionsprüfung. Die berechneten Kollisionen, beispielweise zwischen Rohrleitungen und Wänden, können direkt als Abzugselemente (Durchbrüche) verwendet werden.
Durch den DWG-Vergleich in AutoCAD können zwei Versionen einer Zeichnung schnell verglichen werden, ohne die aktuelle Zeichnung zu verlassen. Somit ist auch ein einfaches Importieren von Unterschieden aus der verglichenen in die aktuelle Zeichnung möglich. Außerdem werden in der aktuellen Zeichnung vorgenommene Änderungen dynamisch verglichen und in Echtzeit hervorgehoben. Sie können überdies beide Zeichnungen in eine Momentaufnahme exportieren, die die Unterschiede zwischen den Zeichnungen kombiniert.
Der Beitrag zeigte auf, dass AutoCAD MEP eine mögliche Software ist, die die Anforderungen des BIM-Prozesses in der gebäudetechnischen Planung bedienen kann. Insbesondere sollte man diese in Betracht ziehen, wenn die Planung bisher schon im AutoCAD-Umfeld erfolgt und explizit dann, wenn die Architekturplanung bereits als AutoCAD (in 2D) oder AutoCAD Architecture vorliegt.
In unserer Webcast-Aufzeichnung „AutoCAD MEP im BIM-Prozess“ gibt es weiterführende Informationen, was AutoCAD MEP leisten kann und welche BIM-fähigen Funktionen es bietet.
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Bildquelle: Autodesk, N+P
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