Was macht die Digitalisierung mit uns?
Durch die Digitalisierung modernisieren und ändern sich ganze Geschäftsmodelle. Manche hingegen werden auch in Frage gestellt, aufgrund der sich ändernden Marktanforderungen. Durch die Digitalisierung stehen Unternehmen unter extremen Veränderungs- und Innovationsdruck. Besonders im Mittelstand, wie beispielsweise im Maschinenbau, ergeben sich neue Chancen. Nun stellt sich die Frage, was tatsächlich um uns herum passiert. Ist die Digitalisierung nur ein Trend, verstärkt durch Corona und vergessen in ein paar Jahren? Oder ist die Digitalisierung die Notwendigkeit der Zukunft, unerlässlich für Unternehmen, um auch in Zukunft weiterhin erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein?
Die 5 wichtigsten Digitalisierungstrends
Im Jahr 2022 wurde die Digitalisierung durch fünf bedeutsame Digitalisierungstrends geprägt und vorangetrieben. Diese Trends haben zu vielen nachhaltigen Veränderungen geführt.
Cloud-Computing stellt dabei den ersten dieser Trends dar. Es gewährleistet die ortsunabhängige Bereitstellung von IT-Ressourcen über das Internet als Service, in Form von Datenspeicherung, Servern oder digitaler Anwendungen. Aufgrund der Abrechnung nach Nutzung, ist dieses Geschäftsmodell mit wenig Aufwand und keinen großen Investitionen verbunden. Gleichzeitig wird damit eine regelmäßige Verfügbarkeit, eine hohe Skalierbarkeit und Sicherheit erreicht.
Die IT-Security ist ein weiterer wichtiger Digitalisierungstrend geworden. Durch die stetig steigende Nutzung digitaler Geschäftsmodelle, hat das Thema IT-Kriminalität an Bedeutung gewonnen. Man könnte behaupten, dass auch durch den Cloud-Gedanken die Risiken steigen, jedoch können Unternehmen mit einer geeigneten Digitalisierungsstrategie und den richtigen Gegenmaßnahmen diesem entgegenwirken.
Weit oben auf der Agenda stehen auch Digitale Zwillinge, welche die virtuelle Darstellung von physischen Objekten präzise ermöglichen. Ob bei der Entwicklung neuer Produkte oder zur Abbildung der im Fuhrpark bestehenden Maschinen für beispielsweise Predictive Maintance, digitale Zwillinge sind ein wesentlicher Bestandteil für die Innovation und Optimierung von Fertigungsunternehmen.
Durch die Automatisierung von Geschäftsvorfällen können Unternehmen ihre Prozesse optimieren und so eine deutlich höhere Effizienz erlangen. Aufgaben werden automatisiert erledigt und manuelle Arbeit kann somit ersetzt werden.
Ein weiterer wichtiger Trend der Digitalisierung ist künstliche Intelligenz. Sie bietet viele neue Chancen und bildet somit ein besonders bedeutsames Thema für die Zukunft. Auch hier stellt sich die Frage, was ist ein Must-have oder nur ein Nice-to-have?
Treiber eines erfolgreichen Digitalisierungsprozesses
Im letzten Jahr hat sich deutlich gezeigt, welche Treiber wichtig für einen erfolgreichen Digitalisierungsprozess sind.
Dazu gehört vor allem die Human Experience, welche immer mehr an Bedeutung gewinnt. Grund dafür ist, dass der menschliche Faktor immer wichtiger wird. Um etwas zu bewirken, interagieren und voneinander lernen zu können, bedarf es an einem gewissen Grad von Kreativität sowie individueller, datenbasierter Content-set-ups, für die Planung, Produktion und Implementierung agiler, effizienter und authentischer Inhalte.
Die Data & IT-Security ist auch hier ein wichtiger Bestandteil. Im Jahr 2021 wurden 88 % aller befragten Unternehmen durch eine Cyberattacke angegriffen. Deshalb ist es unerlässlich, zu wissen wie es um die Sicherheit eines Unternehmens steht, wieso es angegriffen wurde und wie man dem in Zukunft entgegenwirken kann.
Ein erhebliches Thema, mit welchen wir uns auch zum Thema Digitalisierung beschäftigen müssen ist der klimatische Fußabdruck. Ziel sollte es sein, den Energieverbrauch zu senken und mit Hilfe von Green Solutions einen geringen Fußabdruck zu hinterlassen.
Grundlage für einen erfolgreichen Digitalisierungsprozess ist unter anderem auch die passende Denkweise anhand einer passenden Diversity-Strategie. Es geht darum, dass wir alle in die Fähigkeit versetzt werden auch Zukünfte zu erlernen, zu bilden und generell offen für Veränderungen sind.
Auch Digital Finance eröffnet viele Möglichkeiten für neue Strukturen im Finanzbereich für Unternehmen anhand von intelligenten Technologien.
Bereitschaft zur Investition von Unternehmen in Digitalisierung
Um eine Orientierungshilfe für Unternehmen zu ermöglichen, ist es vom besonderen Interesse den aktuellen Stand der Mehrheit, in Bezug auf die Entwicklung des Digitalisierungsprozesses, zu analysieren. Dadurch lässt sich zeigen, inwieweit Unternehmen bereit waren in eine bessere Digitalisierung zu investieren. Dabei haben 73 % aller befragten Unternehmen eine Steigerung des gesamten Budgets für IT in den Jahren von 2021 auf 2022 angegeben. Im Bereich der Investitionen in Software haben in den Jahren von 2021 zu 2022 9,8 % der befragten Unternehmen eine Steigerung des Budgets angegeben, von 2022 auf 2023 waren es schon 11,8 %. In IT-Services wurde von 2022 auf 2023 auch eine Steigerung des Budgets in Höhe von 6,8 % verzeichnet, im Jahr 2022 zu 2023 stieg dieses auf 8,5 %. Diese Angaben zeigen, dass bereits viele Unternehmen auf den Zug der Digitalisierung aufgesprungen sind und dies auch noch weiter tun. Dabei wurden die meisten Investitionen in den Bereichen ERP, CRM, künstlicher Intelligenz und IT-Infrastruktur getätigt. Die Veränderungen in den letzten Jahren werden deutlich, anhand einer stetig steigenden Tendenz in Richtung digitalisierter Zukunft.
Vorteile der Digitalisierung
Die Digitalisierung bietet eine Reihe an Vorteilen für Unternehmen. Eines davon ist die Automatisierung und die damit verbundene Vereinfachung von verschiedensten Geschäftsprozessen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz werden Prozesse automatisiert und digitalisiert. Daraus ergeben sich eine Menge von Vorteilen, welche in allen Bereichen deutlich werden. Diese sind Kostenersparnisse, Zeitersparnisse, zufriedene Mitarbeiter und die Fehlerminimierung durch die steigende Automatisierung.
Ein weiterer Vorteil ist die Erweiterung des eigenen Angebots. Es werden unendlich viele Möglichkeiten für neue digitale Geschäftsmodelle geschaffen, wodurch Unternehmen in Zukunft profitabel und wettbewerbsfähig sein können.
Auch Mitarbeiter profitieren von der Digitalisierung. Durch einen schnelleren Wissenstransfer wird mithilfe von smarten Systemen eine effektivere Zusammenarbeit ermöglicht. Dies bezieht sich nicht nur auf die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern sondern auch auf diverse Datenbanken mit Informationen oder Daten. Mitarbeiter sind ein großer Bestandteil eines nachhaltigen erfolgreichen Unternehmens, deswegen ist es besonders wichtig in eine strukturierte und sinnvolle Arbeitsweise zu investieren. Anhand von Collaboration-Tools und Wissenstransfer wird die Arbeit in vielen Bereichen optimiert, wie beispielsweise der Zusammenarbeit zwischen Kollegen oder auch dem Recruiting.
Durch die Erschließung neuer Geschäftsmodelle, müssen Unternehmen diese auch zielgerichtet vermarkten. Mithilfe der Digitalisierung können sie zu zielgerichteten Werbemaßnahmen greifen. Anhand von Daten und Informationen, welche mittels digitaler Technologien gesammelt werden können, kann man Kunden zielgerichtet ansprechen und Werbung mit nur einem Klick nutzergruppengerecht verteilen und streuen.
Außerdem besteht durch den Wettbewerb mit anderen digitalen Anbietern mehr Flexibilität auf dem Markt, dies kann ein Vorteil gleichermaßen aber auch ein Nachteil sein.
Nachteile der Digitalisierung
Eines der größten Probleme des digitalen Zeitalters stellt das bereits erwähnte Risiko von Cyberattacken dar. Die Datensicherheit ist sehr wichtig für Unternehmen und muss auch in Zukunft gesichert werden. Mit Hilfe von KI-Technologien können diese Cyberattacken verhindert werden, da Angriffe und Abweichungen frühzeitig erkannt werden und blockiert werden können. Weitere Informationen hierzu können Sie auch gerne in unserem Blogbeitrag „Künstliche Intelligenz (KI) in der IT-Sicherheit – Freund oder Feind“ nachlesen.
Ein weiterer Nachteil sind die zeitlichen und finanziellen Investitionen, die mit Digitalisierungsvorhaben verbunden sind. Eine geeignete Strategie und eine Schritt-für-Schritt-Einführung sind hierbei aufwendig, aber unerlässlich.
Auch die Umstellung der Arbeitsweise ist ein Prozess, welcher nicht unbedingt einfach ist. Die Unternehmenskulturen befinden sich in einem Wandel. Was damals undenkbar erschien, ist heute Normalität geworden. Darunter fallen zum Beispiel Home-Office, das grenzenlose Vertrauen dem Mitarbeiter gegenüber, Verlässlichkeit, die Art der Informationsweitergabe oder die digitale Zusammenarbeit.
Des Weiteren besteht die Gefahr vor digitalen Gatekeepern. Das bedeutet, dass eine gewisse Marktmacht dafür benutzt wird, um in Zukunft Standards zu setzen. Besonders im Fokus stehen hier Unternehmen wie Google oder Amazon. Es stellt sich die Frage wer in Zukunft festlegt, was digitale Standards sind oder wie beispielsweise eine serielle Standardschnittstelle zwischen Softwarelösungen ausgestaltet ist.
Durch die digitalen Technologien kommen auch Themen wie das Krisenmanagement auf. Die Gefahr vor virtuellen Shitstorms steigt enorm durch das Internet. Besonders in Erinnerung hängen geblieben ist der Shitstorm von Nestlé, welcher das Markenimage nachhaltig geprägt hat.
Probleme der Digitalisierung
Mit welchen Problemen haben Unternehmen im Prozess der Digitalisierung zu kämpfen und was sehen sie als Hürde für eine weitere Digitalisierung?
Digitalisierungsroadmap
Die Digitalisierung gehört zwingend in eine regelmäßig wiederkehrende Betrachtung für die Zukunft. Kein Weg führt an der Digitalisierung vorbei, wenn Unternehmen weiterhin profitabel und wettbewerbsfähig sein wollen. Das dies aber kein einfacher Weg ist, zeigt sich anhand der Komplexität dieses Themas. Jedes Unternehmen sollte sich Gedanken darüber machen, welche Bereiche digitalisiert oder zumindestens digitaler gestaltet werden könnten. Am besten ist es, eine Nutzwertanalyse zu erstellen. Was ist notwendig die nächsten Jahre? Eine Timeline mit einem „Preisschild“ für jeden Schritt ist dabei sinnvoll. Um dies strukturiert als Unternehmen anzugehen, empfiehlt sich eine Digitalisierungsroadmap zum regelmäßigen Bestandteil der Budgetplanung für die nächsten Jahre zu erstellen. Diese digitale Roadmap beinhaltet die wichtigsten Vorhaben innerhalb des gesamten Prozesses. Dazu gehört die digitale Vision, digitale Geschäftsmodelle, digitale Leistungen & Services, Prozessoptimierung mittels digitaler Instrumente und Tools sowie das Thema Mensch und Organisation.
Digitale Vision
Eine klar definierte Vision ist der erste Schritt in Richtung Digitalisierung für Unternehmen. Auch für Mitarbeiter ist es wichtig die Vision zu kennen, um die benötigte Motivation und Ambition für die Veränderungen zu schaffen und dadurch auch die eventuelle Angst zu nehmen. Die digitale Strategie sollte also ersichtlich für alle Stakeholder eines Unternehmens sein, auch für die Kunden und die Gesellschaft. Es muss sich die Frage gestellt werden, wie die Ziele am besten erreicht werden können und dies auf das Unternehmen adaptiert werden. Dabei ist es auch wichtig die Lösungsansätze genau zu definieren, beispielsweise eine Schritt für Schritt Einführung oder ein Big Chance. Außerdem sollte die Fähigkeit zum kontinuierlichen „Neu-Denken“ erhalten werden, denn Unternehmen sollten sich jedes Jahr aufs Neue auf den Prüfstand stellen und sich fragen, ob sie sich auf dem richtigen Weg innerhalb ihrer Digitalisierungsroadmap befinden.
Der Schlüssel für eine authentische Transformation sind die Stärken, Schwächen, die Historie des Unternehmens und die passenden Mitarbeiter. Aktuelle Trends, Chancen und Risiken müssen analysiert werden und mit dem aktuellen Status Quo abgeglichen und umgesetzt werden. Um sich der Umsetzung digitaler Transformation zu nähern, sollte man sich mit dem Thema der Prozessanalyse und Optimierung beschäftigen. Sie befasst sich mit der Infrastruktur des Unternehmens und integrierten und mobilen Anwendungen, um so in Zukunft agil sein zu können.
Organisationale Reife
Der Status quo eines Unternehmens zeigt den aktuellen Stand der organisationalen Reife an. Diese objektive Bestandsaufnahme ist die Grundlage für ein Digitaliserungsvorhaben und eine Digitalisierungsberatung. Dabei werden unter anderem die Vision, Strategie und Zielsetzung betrachtet. Ein weiterer Bestandteil ist die Innovationskultur und das Operations-Design, es wird analysiert wie das Unternehmen organisiert ist und wie gut die Methodenkompetenz für die Innovation ausgebildet ist. Auch digitale Führungskompetenzen und eine agile Denkweise werden vorausgesetzt um Änderungskompetenzen bewerten zu können. Dabei spielt es auch eine Rolle, welche Instrumente und Tools verwendet werden. Durch eine branchenspezifische Betrachtung und einen Wettbewerbsvergleich kann man anhand dieser Daten eine Mittelfristplanung vornehmen und das mögliche Potential herausarbeiten.
Um ein Beispiel für eine konkrete visuelle Darstellung dieses möglichen Potentials aufzustellen, wurde hier eine ROI-Rechnung vorgenommen. Durch die Digitalisierung und den damit verbundenen automatisierten Geschäftsprozessen werden angenommen, dass 5 Minuten pro Mitarbeiter pro Stunde eingespart werden. Wenn man dies auf ein ganzes Geschäftsjahr hochrechnet, zeigt sich eine enorme Kosteneinsparung. Das kann für einen erheblichen Einfluss auf den Unternehmenserfolg verantwortlich sein.
Trend oder Notwendigkeit?
Wir befinden uns mitten im Zeitalter der digitalen Veränderungen und Innovationen. Unternehmen müssen sich zwingend mit der Digitalisierung ihres Unternehmens, ihrer Branche und ihrer Geschäftsmodelle auseinandersetzen. Abschließend lässt sich also sagen, dass die Digitalisierung nicht nur ein Trend ist, welcher in einigen Jahren vergessen sein wird. Es wird deutlich, dass inzwischen kein Weg mehr an der Digitalisierung vorbei führt und sie notwendig ist für mittelständische Unternehmen um weiterhin profitabel zu sein. Anders würden wichtige Chancen und Möglichkeiten verpasst werden. Nur so wird ein Freiraum für Agilität und Innovationen im Wettbewerb geschaffen. Trotz allem ist es auch wichtig, diese Entwicklung realistisch zu betrachten und zu erkennen, das es nicht einfach ist ein Unternehmen für den digitalen Weg in die Zukunft zu rüsten. Deshalb ist es unerlässlich eine geeignete Digitalisierungsstrategie und einen strukturierten Prozess zu entwickeln.
N+P als Digitalisierungspartner
Wir als N+P Informationssysteme GmbH, können Ihnen ein geeigneter Digitalisierungspartner sein, um Ihr Unternehmen weiter voranzubringen. Die Services, die wir zur Verfügung stellen, bieten die optimale Unterstützung bei der Realisierung neuer, digitaler und smarter Geschäftsmodelle. Wir bieten einen kostenlosen Digitalisierungsworkshops an, womit wir Ihr Unternehmen kennen lernen können und die tiefgreifenden Prozesse ihrer Wertschöpfungskette analysieren und erarbeiten.
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