Zusammenarbeit mit externen Partnern
In der Zusammenarbeit mit externen Partnern hat jedes Unternehmen seine eigenen Ausprägungen. Exemplarisch möchten wir hier auf einige möglich externe Partner eingehen und die Zusammenarbeit mit diesen und daraus resultierenden Herausforderungen. Zum einen können das Lieferanten sein, die die tagtäglichen Materialien und Standardkomponenten liefern, die nicht unbedingt einen Projektbezug zum Zeitpunkt der Lieferung haben – meist Lagerware. Dazu kommen Lieferanten, die projektspezifische Bauteile liefern, also erst wenn der Bedarf im Projekt entstanden ist. Entwicklungspartner unterstützen Sie gegebenenfalls im Engineering. Das können Ingenieurbüros oder Prüfbüros sein, oder ausgelagerte Abteilungen im Unternehmensverbund. Sobald das Projekt/Produkt an den Kunden verkauft wurde, kommt der Service ins Spiel – unabhängig ob dieser durch ein externes Servicenetzwerk oder interne Servicemitarbeiter durchgeführt wird.
Allgemeine Herausforderungen externer Partnerschaften
Welche Herausforderungen können bei der Zusammenarbeit mit externen oder auch internen Partnern entstehen?
- Besondere Herausforderungen stellen Preise und die Preisentwicklung dar. In den letzten Monaten hat sich gezeigt, welche neuen Preisdimensionen Rohstoffe, Materialien oder auch Energie annehmen können. Einige Unternehmen kamen und kommen dadurch in starke Bedrängnisse und müssen drastische Änderungen vornehmen.
- Zu Zeiten der Globalisierung lag der Fokus darauf, so günstig wie möglich einzukaufen und lange Lieferzeiten rund um die Welt in Kauf zu nehmen. Doch inzwischen haben wir festgestellt, dass es sinnvoll ist, an einigen Stellen eine gewisse De-Globalisierung zu verfolgen. So fällt die Wahl eher auf einen Lieferanten, welcher eventuell höherpreisiger ist, aber dafür nah am Standort liegt. So kann man langen Lieferzeiten und geringen Verfügbarkeiten entgegenwirken.
- Auch die Logistik stellt eine Herausforderung dar. Denn umso kürzer der Logistikweg ist, desto weniger Störfaktoren gibt es oder gilt es zu vermeiden.
- Die Qualität der Produkte, die ein Unternehmen verkauft, ist entscheidend. Letztendlich müssen die Anforderungen an ein Projekt/Produkt durch die Qualität der Lieferanten gesichert werden. Im Projektgeschäft spielt der Datenaustausch von externen Partnern eine wichtige Rolle. Es ist sinnvoll, wenn der Prozess des Datenaustauschs schnell und unkompliziert ablaufen kann, so dass sich auch bei Änderungsprozessen schnell abgestimmt und gehandelt werden kann.
- Nicht zu vergessen sind Datensicherheit und der Datenschutz. Denn die Daten sind das wichtigste Gut eines Unternehmens. Viele Unternehmen wurden bereits Opfer von externen Attacken, welche Daten abgreifen oder verschlüsseln wollten. Es ist von besonderer Bedeutung diesem entgegenzuwirken und solche Attacken zu verhindern.
Spezifische Herausforderungen externer Partnerschaften
Den allgemeinen Herausforderungen müssen sich heutzutage die meisten Unternehmen stellen. Allerdings gibt es noch weitere spezifische Herausforderungen, die unterschiedliche Partner mehr oder weniger stark betreffen. Exemplarisch haben wir in der folgenden Darstellung einige Beispiele benannt.
Betroffene Unternehmensprozesse
Welche Unternehemensprozesse von den genannten Herausforderungen betroffen sein können, haben wir hier mal exemplarisch aufgeführt.
- Da ist beispielsweise die Zusammenarbeit in den Lieferketten. Denn wenn das nicht funktioniert, kann es gravierende Folgen auf ein Unternehmen haben. Von einem vorhandenen Lager kann nur eine gewisse Zeit gelebt werden und die Unternehmen sind so auf die andauernde, pünktliche Lieferung angewiesen.
- Auch die Qualität der Produkte muss stimmen und kontrolliert werden. Dieser Prozess muss durch ein Qualitätsmanagement gewährleistet sein, um so im Zweifelsfall schnell reagieren zu können.
- Das Änderungsmanagement stellt einen wichtigen Punkt dar. Gerade die Entwicklung ist von Änderungen immer stark betroffen. Der Grund der Änderung liegt aber meist außerhalb des Entwicklungsprozesses. Es ist also notwendig, dass unterschiedliche Unternehmensbereiche eng abgestimmt zusammenarbeiten.
- Jede Maschine und Anlage hat Stücklisten und je nachdem in welchem Stadium der Herstellung oder Entwicklung sich das Produkt befindet, gibt es unterschiedliche Qualitäten. Die Zusammenstellung von Stücklisten kann unterschiedlich sein, je nachdem welche Informationen im Vordergrund stehen. Trotzdem beschreiben sie immer wieder das eine Produkt, welches am Ende des Prozesses ausgeliefert wird. Das Stücklistenmanagement sichert diesen Prozess.
- Auch die Einführung neuer Produkte ist ein betroffener Unternehmensprozess. Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Serienfertiger oder einen Unikatfertiger betrachtet.
Alle Herausforderungen nehmen Einfluss auf die unterschiedlichen Unternehmensprozesse. Dabei hängen alle Unternehmensprozesse mit allen Herausforderungen im gewissen Maße zusammen. Es gibt nicht einen bestimmten Prozess, sondern es sind alles Teilprozesse, welche einander bedingen und aufeinander wirken. Ein folgerichtiger Lösungsansatz ist deswegen die Betrachtung des Gesamtprozesses. Denn nur wenn dieser hinreichend gut funktioniert, werden auch einzelne Teilprozesse funktionieren.
Mögliche Ausgangssituation bei der Zusammenarbeit
In vielen Unternehmen kommen unterschiedliche Systeme, Tools und Arbeitsprozesse zum Einsatz. Der Vertrieb arbeitet z. B. mit einem CRM-System. Die Konstruktion benötigt CAD-Werkzeuge und ein PDM-System, um die Daten sauber zu verwalten und zu organisieren. Die Planung des Produktionsprozesses und aller dafür benötigten Ressourcen erfolgt in der Regel im ERP-System. Zusätzlich kommen noch eine Vielzahl an weiteren Aktionen und Medien zum Projektprozess hinzu. Dazu gehören viele Dokumente und damit verbundene Duplikate, Mails oder Telefonkonferenzen. All das sind Dinge, wovon Konstruktionsmitarbeiter betroffen sind. Das zeigt sich auch darin, dass knapp die Hälfte der Arbeitszeit eines Konstruktionsmitarbeiters durch keine wertschöpfende oder kreative Tätigkeit gekennzeichnet ist. Er übt zwar Tätigkeiten aus, die damit in Verbindung stehen, jedoch ist dies nicht als reine Entwicklungszeit zu betrachten, welche konkret in das Endprodukt einfließt. Jede Stunde, die man in diesem Prozess verbessert, trägt dazu bei, dass die Zeit sinnvoller und effizienter genutzt werden kann.
Product-Lifecycle-Management wirkt Herausforderungen entgegen
Um diesen Prozess effizienter zu gestalten, unterstützt Product-Lifecycle-Management. Dies ist eine Methode, die die Informationen an einer Stelle pflegt und aktuell hält und an der anderen Stelle für alle betroffenen Mitarbeiter und Partner verfügbar macht. Es geht also darum keine verschiedenen Systeme ohne Integration zu entwickeln, sondern die Systeme, die man bereits hat, soweit untereinander zu integrieren, dass es einen durchgehenden Informationsfluss im Unternehmen gibt. So werden auch Änderungen innerhalb des Prozesses für alle beteiligten Mitarbeiter und Partner schnell kenntlich gemacht und es kann von verschiedenen Stellen zugegriffen werden. Das Product-Lifecycle-Management trifft keine Entscheidungen, aber es weist daraufhin das Aufgaben anstehen und bietet eine Basis für die Entscheidungsfindung.
Lösungsweg zu mehr Effizienz
Was bedeutet es nun, ein Lifecycle-Management zu integrieren und welche Aufgaben kann ich damit lösen?
Durch konfigurierbare Formulare, die gleichzeitige Änderungen, Validierungen, Formeln, Hervorhebungen, Filterung, Zugriffskontrollen und vollständige Rückverfolgbarkeit ermöglichen, habe ich alle benötigen Informationen verfügbar. Diese Formulare können individuell weiter ausgeprägt werden. Diese Produktdaten sind für jeden auf der Plattform verfügbar und einsehbar.
Anhand von Workflows werden Prozessabläufe automatisiert und standardisiert. In diesen werden Verantwortlichkeiten definiert und automatische Benachrichtigungen eingesetzt, um die Effizienz von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Mit Workflowschaubildern, die konfigurierbar für jedes Unternehmen sind, werden also alle Workflows abgebildet, die auch über Abteilungs- oder Firmengrenzen hinweg gehen.
Das Echtzeitmonitoring stellt einen weiteren wichtigen Punkt in der Gestaltung eines Lösungsweges dar. Durch benutzerdefinierte Dashboards und Auslösen von Korrekturmaßnahmen werden Zeitverzögerungen identifiziert und behoben. Durch Rollups und die Verwendung von Zeitplänen werden Trends ermittelt und bei Bedarf Geschäftsprozessaktualisierungen implementiert.
Es gibt auch mögliche Erweiterungen dieser Lösungen, wie beispielsweise die Erstellung von Online-Workflows und Ereignissen rund um Konstruktionsdaten. Auch die Erstellung von Workflows die Webanwendungen mit anderen Unternehmensanwendungen verknüpfen gehören dazu. Sinnvoll ist es auch, eine Plattformtechnologie zu nutzen, die die Interaktion zwischen internen und externen Informationssystemen sichert. Durch diese Plattformtechnologie wird alles um den Prozess herum gebündelt und effizient dargestellt und verfügbar gemacht.
Fazit
Um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Unternehmensprozesse effizient zu machen, müssen sich Unternehmen mit diesem Thema auseinandersetzen. Indem vorhandene Technologien genutzt werden, Prozesse opzimiert und Datensicherheit gewährleistet wird, kann die Effizienz nachhaltig gesteigert werden. Auch in Zukunft wird es viele Herausforderungen geben, denen es gilt entgegenzuwirken und geeignete Maßnahmen zu treffen – ein Beispiel dafür ist der Fachkräftemangel. Unternehmen müssen also lernen, mit den vorhandenen Kapazitäten sinnvoll und effizient umzugehen, so dass die Unternehmensziele mit den vorhandenen Ressourcen gewährleistet werden. Dabei kann ein geeignetes Lifecycle-Management helfen. Durch Zeiteinsparung, Qualitätssteigerung, Kostenreduzierung und Kapazitätssteigerung sorgt es so für eine gesteigerte Effizienz.
Für weitere Informationen schauen Sie sich gerne unseren Online-Vortrag zum Thema externe Partnerschaften unter folgendem Link an: https://smart-factory-days.nupis.de/zusammenarbeit-mit-externen-partnern.
Bildquellen: N+P, Autodesk