15. August 2018 Digitalisierung
Im ersten Teil unserer zweiteiligen Beitragsserie haben wir die finanziellen Förderungsprogramme behandelt. Heute gehen wir abschließend auf die ideelle Förderung (Kompetenzförderung) ein. Wir zeigen in drei Beispielen, wie diese Förderung aussehen kann und was es dabei zu beachten gilt.
Unter Kompetenzförderung versteht man in erster Linie keine direkte finanzielle Förderung, sondern meist die Möglichkeit, eine (Geschäfts-)Idee oder Technologie extern zu testen oder sich mit anderen Firmen/Beratern zu vernetzen und in konstruktiven Austausch zu treten. Deutschlandweit gibt es über 30 Kompetenzzentren, die die Möglichkeit bieten, die firmeneigenen Ideen/Projekte unter arbeitsrealistischen Bedingungen zu testen. Die Einrichtungen, die in der Regel an Forschungsinstituten angesiedelt sind, sind dabei infrastrukturell und kompetenztechnisch gut ausgestattet sodass die Industrie 4.0-Komponenten hard- und softwareseitig getestet werden können.
Zunächst gilt es, Kontakt mit der nationalen Kontakt- und Koordinierungsstelle (z. B. BMBF) aufzunehmen, um einige Erstinformationen einzuholen. Zu den jeweiligen, in der Bekanntmachung des BMBF genannten, Stichtagen wird meist eine Projektskizze mit einer Beschreibung beim zuständigen Projektträger eingereicht (Einreichung mehrere Projektvorschläge möglich). Die Skizze sollte so aufgebaut sein, dass eine fachfremde bzw. außenstehende Person den Sachverhalt verstehen kann. Anschließend wird der Antrag bearbeitet und gegebenenfalls bewilligt. Nach erfolgreichen Abschluss des Projekts wird ein Abschlussbericht eingereicht.
Die Projektlaufzeit beträgt in den meisten Fällen 6 bis 9 Monate, kann aber auch auf 3 bis 12 Monaten ausgeweitet werden.
In Sachsen:
Weitere Standorte lassen sich auf der Website des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einsehen.
Ein Unternehmen hat einen Algorithmus entwickelt, der bei der Bestimmung verbesserter Bearbeitungsparameter hilft. Die Idee ist, diesen Algorithmus in einen cloudfähigen Berechnungsservice umzuwandeln, welcher benötige Informationen direkt aus den Maschinen bzw. Qualitätsmesssystemen auslesen kann. Die dazu notwendigen Maschinen und Messsysteme werden von einer I 4.0-Testumgebung bereitgestellt.
Durch zunehmende Technik und Vernetzung von Maschinen untereinander steigt nicht nur der Nutzen, sondern auch die Gefahr von Manipulation und „digitalen Angriffen“. Um dabei bestmöglichen Schutz zu gewährleisten, hat ein Unternehmen im Zuge des Förderungsprogramms ein Verfahren entwickelt, bei dem der Datenverkehr in einem Produktionsnetzwerk analysiert und vor potenziellen Angriffen geschützt wird. Auch hierbei konnte die Software unter Realbedingungen in einer I 4.0-Testumgebung geprüft werden.
Bauteile, die spanend in der Grundform bearbeitet und mit 3D-Druckverfahren individualisiert werden, bieten kundenindividuelle Lösungen zu moderaten Kosten. Um die Konstruktionsdaten sinnvoll bereitzustellen, werden zahlreiche unterschiedliche Softwaresysteme genutzt. Ein Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, um aus den Konstruktionsdaten die geeigneten Produktionsschritte abzuleiten. In der Testumgebung werden erste Werkstücke im Kombinationsverfahren hergestellt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die sogenannte digital hub. Die Initiative besteht aus 12 Digital Hubs, welche in 16 Städten deutschlandweit agieren. Dabei handelt es sich um einen Ort, an dem verschiedene Akteure mit direkten Bezug zu Digital- und Technologiethemen zusammenkommen und sich austauschen und gemeinsame Projekte bearbeiten.
Eine ähnliche Initiative, wie die digital hub, ist Smart Systems Hub – Enabling IoT, bei der auch N+P Akteur ist. In diesem Innovationsraum mit Zugang zu Expertenwissen, Unternehmen, Startups und ambitionierten Makern – vom Software-Entwickler bis zum Hardware- und Connectivity-Experten wird eine High-Tech-Community entstehen, die im Bereich Technologietransfer eine neue Qualitätsstufe von nationaler und internationaler Sichtbarkeit erreicht.
Die Vorteile der Netzwerke liegen dabei auf der Hand.
An dieser Stelle möchten wir noch darauf hinweisen, dass wir (N+P Informationssysteme GmbH) keine Beratungsstelle für Förderprogramme für Digitalisierung im Mittelstand sind. Mit der RKW Sachsen GmbH haben wir jedoch einen erstklassigen Berater und Dienstleister als Partner.
Kontaktieren Sie uns gern um eine entsprechende Verbindung herzustellen.
Bildquelle: Pixabay
Viele Fertigungsunternehmen arbeiten im Engineering oder bei der Fertigung ihrer Erzeugnisse mit externen Partnern zusammen. Ob Fremdfertigung oder -konstruktion, Angebotsanfragen oder interne/externe Projektzusammenarbeit - die digitale Verwaltung der Produktdaten und das zentrale Datenmanagement spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wir zeigen, wie Unternehmen mit einfachen Werkzeugen durch einen sicheren und ortsunabhängigen Zugriff auf Projektdaten ihren Geschäftsbetrieb sichern und damit verbundene Herausforderungen bewältigen, um zukünftig mehr Effizienz und Wettbewerbsvorteile zu schaffen.
Im Rechnungswesen und Controlling bietet die Digitalisierung und die damit einhergehende Automatisierung eine Reihe an Vorteilen und Chancen. Mitarbeitende werden von der Rolle des Datentypisten in die Rolle des sogenannten Prozess-Piloten befördert. Computer werden nicht müde, sind nicht gestresst und können langweilige und starre Aufgaben wieder und wieder ausführen. Die künstliche Intelligenz kann also den Menschen an der Stelle entlasten, wo es sinnvoll und effizient ist.
Digitale Technologien sind zum Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg geworden. Durch ihren Einsatz können mittelständische Unternehmen neue Geschäftsmodelle entwickeln, ihre Strukturen und Prozesse agiler gestalten, damit effizienter arbeiten und letztendlich ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Dabei ist die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben oft sehr komplex. Es besteht das Risiko, schnell den Überblick zu verlieren. Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist es wichtig, einen ganzheitlichen Blick auf die Prozesse und Systeme zu haben und nach einem geeigneten Umsetzungsplan vorzugehen. Dabei stellt sich die Frage, ob die Digitalisierung für mittelständische Unternehmen nur ein Trend ist oder tatsächlich eine Notwendigkeit für die Zukunft darstellt.
Hallo,
danke für den Überblick über einige der Fördermöglichkeiten im Mittelstand.
Ggf. lässt sich an dieser Stelle auch noch das Mittelstand 4.0 Kompezenzzentrum Chemnitz ergänzen, ein Zentrum aus der Initiative Mittelstand Digital des BMWi. Ziel ist es, kostenfreie Formate aus dem Kontext Industrie 4.0 für KMU bereitzustellen, die sich von bloßer Information über das Thema Industrie 4.0 über die Qualifikation von Teilnehmern in spezifischen Themenstellungen bis hin zur individuellen Unterstützung von Unternehmen im Rahmen von Umsetzungsprojekten oder Technologie-Erprobungen erstrecken.
Viele Grüße