2. September 2020 Digitalisierung
Die digitale Transformation im Unternehmen gibt es nicht kostenfrei – allerdings bieten Bund und Länder Förderprogramme für diverse Digitalisierungsvorhaben, welche oftmals nicht bekannt sind. Wir zeigen in unserer zweiteiligen Beitragsserie, welche Chancen sich dabei für kleine und mittlere Unternehmen bundesweit bzw. im Freistaat Sachsen ergeben.
Im ersten Teil gehen wir auf die finanziellen Förderungsprogramme und nachfolgend auf die ideelle Förderung (Kompetenzförderung) ein.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat das neue Förderprogramm „Digital Jetzt“ ins Leben gerufen, welches kleine und mittelständische Unternehmen in ganz Deutschland in folgenden Bereichen unterstützt:
Dabei werden mittelständische Unternehmen aus allen Branchen (inklusive Handwerksbetriebe und freie Berufe) mit 3 bis 499 Beschäftigten, die entsprechende Digitalisierungsvorhaben planen, gefördert. Darunter fallen zum Beispiel auch Investitionen in Soft-/Hardware und/oder in die Mitarbeiterqualifizierung.
KMU und Handwerk können im Rahmen zweier Module Zuschüsse von bis zu 50 % (in besonderen Fällen sogar 70%) für Investitionen beantragen:
Fördermodul 1: „Investition in digitale Technologien“
Dieses Modul beinhaltet Förderungen für Investitionen in digitale Technologien und damit verbundene Prozesse und Änderungen im Unternehmen. Die Investitionen müssen vom Antragsteller konkret benannt werden. Hierzu gehören insbesondere Hard- und Software, welche die interne und externe Vernetzung der Unternehmen fördern, zum Beispiel unter folgenden Aspekten: Datengetriebene Geschäftsmodelle, Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Anwendungen, Big Data, Sensorik, 3D-Druck sowie IT-Sicherheit und Datenschutz.
Fördermodul 2: „Investition in die Qualifizierung der Mitarbeitenden“
Dieses Modul unterstützt Unternehmen dabei, Beschäftigte im Umgang mit digitalen Technologien weiterzubilden. Gefördert werden Investitionen, die die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens verbessern – insbesondere bei der Erarbeitung und Umsetzung einer digitalen Strategie im Unternehmen sowie bei IT-Sicherheit und Datenschutz, aber auch ganz grundsätzlich zu digitalem Arbeiten und den nötigen Basiskompetenzen. Das Qualitätsniveau der Weiterbildungsanbieter muss dafür durch eine Zertifizierung nach ISO 9001 oder eine Akkreditierung nach AZAV belegt sein.
Die Förderquoten betragen (Werte in Klammern ab 01.07.2021)
Für KMU aus strukturschwachen Regionen kann die Förderquote auf bis zu 70% steigen.
Das Programm „Digital Jetzt“ unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe bei der digitalen Transformation. Ob neue Geschäftsmodelle, intelligente Arbeits- und Produktionsprozesse, eine effektivere Kundengewinnung oder eine bessere Vernetzung mit Lieferanten – Investitionen in digitale Technologien und die Mitarbeiterqualifizierung lohnen sich.
Als Voraussetzung für die Bewilligung der entsprechenden Fördermittel gilt ein zielgerichteter Digitalisierungsplan. Dieser beschreibt das gesamte Digitalisierungsvorhaben, erläutert explizit die Art und den Umfang der Qualifizierungsmaßnahmen und gibt Auskunft über den aktuellen Stand der Digitalisierung im Unternehmen sowie die mit der Investition verbundene Zielstellung.
Das Tool zur Antragsstellung steht ab 7. September 2020 zur Verfügung. Der Antrag auf Förderung ist damit bis einschließlich 2023 zu stellen. Weitere Informationen erhalten Sie unter „Digital Jetzt“.
Quelle: BMWi https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/digital-jetzt.html
Bereits vor einiger Zeit hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Förderprogramm „go digital“ ins Leben gerufen, welches kleine und mittlere Unternehmen im Bereich „Digitalisierte Geschäftsprozesse“, „Digitale Markterschließung“ und „IT-Sicherheit“ unterstützt.
Im Rahmen des Programmes werden Beratungsleistungen in einem ausgewählten Hauptmodul mit gegebenenfalls erforderlichen Nebenmodulen mit einem Fördersatz von 50 % auf einen maximalen Beratertagessatz von 1.100 Euro gefördert. Weitere Informationen finden sich unter „go-digital“ und der FAQ Seite des BMWI.
Die sächsische Aufbaubank bietet zudem zahlreiche regionale Förderungsprogramme im Rahmen der Digitalisierung an.
Mit dem Programm „E-Business“ unterstützt die SAB KMU bei der Einführung und Weiterentwicklung fortschrittlicher Informations- und Kommunikationstechnologien.
Zuwendungsfähig sind Ausgaben für:
Der Zuschuss beträgt bis zu 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens jedoch 50.000 Euro. Außerdem kann eine Förderung innerhalb von drei Jahren nur einmal gewährt werden. Eine Bonusförderung von 10 % ergibt sich, wenn das Unternehmen mindestens für die Dauer des geförderten Vorhabens tarifliche oder tarifgleiche Löhne zahlt.
Weitere Informationen finden Sie auf der entsprechenden SAB-Website.
Das Förderprogramm zielt darauf ab, Maßnahmen zu ergreifen, um Engpässe und Lücken des eigenen Schutzniveaus zu erkennen und diesen entgegenwirken zu können. Dies ist eine wachsende Herausforderung, die mit der Digitalisierung einhergeht.
Zuwendungsfähig sind Ausgaben für:
Der Zuschuss beträgt bis zu 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, höchstens jedoch 50.000 Euro. Außerdem kann eine Förderung innerhalb von drei Jahren nur einmal gewährt werden. Eine Bonusförderung von 10 % ergibt sich zudem, wenn das Unternehmen mindestens für die Dauer des geförderten Vorhabens tarifliche oder tarifgleiche Löhne zahlt.
Weiter Informationen finden Sie auf der entsprechenden SAB-Website.
Digitalisierung bleibt weiterhin einer der wichtigsten Treiber für Unternehmen aller Branchen, um sich langfristig auf dem Markt zu etablieren bzw. weiterhin zu behaupten. Finanzielle Fördermaßnahmen können die Entwicklung eines Unternehmens rasant beschleunigen und Kosten sparen. Die Resonanz auf das Förderprogramm „Digital Jetzt“ ist bereits groß. Zögern Sie daher nicht, sich möglichst frühzeitig zu einer passgenauen Förderung beraten zu lassen. Im zweiten Teil der Beitragsreihe erfahren Sie mehr über die ideellen Förderprogramme für die Digitalisierung im Mittelstand.
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Bildquellen: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Sächsische Aufbaubank, Pixabay
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Digitale Technologien sind zum Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg geworden. Durch ihren Einsatz können mittelständische Unternehmen neue Geschäftsmodelle entwickeln, ihre Strukturen und Prozesse agiler gestalten, damit effizienter arbeiten und letztendlich ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Dabei ist die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben oft sehr komplex. Es besteht das Risiko, schnell den Überblick zu verlieren. Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist es wichtig, einen ganzheitlichen Blick auf die Prozesse und Systeme zu haben und nach einem geeigneten Umsetzungsplan vorzugehen. Dabei stellt sich die Frage, ob die Digitalisierung für mittelständische Unternehmen nur ein Trend ist oder tatsächlich eine Notwendigkeit für die Zukunft darstellt.
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