11. März 2020 AEC/BIM
Die Nutzung verschiedener Systeme zur Datenablage und -übergabe während eines Infrastrukturprojekts erschwert die Zusammenarbeit und erhöht das Fehlerrisiko. So empfiehlt sich die Kollaboration auf Basis eines Common Data Environment (CDE). Der Blogbeitrag geht auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Infrastrukturprojekten mit Civil 3D und BIM 360 Design ein.
Ingenieurbüros und Fachkräfte für Tief- und Infrastrukturbau müssen verschiedene Herausforderungen bewältigen. Oftmals arbeiten sie an einem Projekt mit mehreren Teams und von verschiedenen Standorten aus zusammen. Durch die Ablage von Daten und Ordnern auf mehreren Systemen gestaltet sich die Nachverfolgung von Projekten recht zeitaufwendig. Auch die Projektübergabe nimmt zu viel Zeit in Anspruch. Zusätzlich kann es zu Fehlern und Konflikten kommen. Die Planungsbüros müssen jedoch Projektfristen einhalten und ihre Leistungen effizient koordinieren.
Hinzu kommt, dass laut Stufenplan „Digitales Planen und Bauen“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) das digitale Planen und Bauen bei Projekten der öffentlichen Hand auch im Infrastrukturbereich bis Ende 2020 verpflichtend ist. Die Grundlage für die Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten mit der BIM-Methodik (Building Information Modeling) ist ein gemeinsames Datenmodell.
Ein Common Data Environment (= gemeinsame Datenplattform) erleichtert die Zusammenarbeit sowohl teamintern als auch -übergreifend. Mit BIM 360 Design steht solch eine gemeinsame, cloudbasierte Plattform zur Verfügung. Sie lässt sich nahtlos in Autodesk Civil 3D integrieren und ist projektorientiert aufgebaut, d. h. es lassen sich verschiedene Projekte anzeigen und managen.
BIM 360 Design verfügt über verschiedenste Funktionen, die dazu beitragen, dass die Kommunikation, Entscheidungsfindung und Projektentwicklung schneller erfolgen können. Die aktuellsten Projektinformationen stehen den verschiedensten Standorten und Fachbereichen jederzeit zur Verfügung.
Folgende Funktionen fördern die Zusammenarbeit in Civil 3D:
Auch Projektbeteiligte an entfernten Standorten oder externe Planungsbüros können in Echtzeit an Entwürfen zusammenarbeiten. Somit ist die Zusammenarbeit für multidisziplinäre Teams, die sich auch außerhalb der Firewall des Unternehmens befinden, problemlos möglich.
Aktive Planungsdokumente können mit Lese- oder Schreibzugriff freigegeben werden. Darüber hinaus lassen sich Benutzerberechtigungen auf Ordner- und Projektebene festlegen.
Der Zugriff auf frühere Versionen von Entwurfsdateien ist jederzeit möglich. Dateiversionen und Plan-Layouts können nebeneinander oder in der Überlagerungsansicht verglichen werden, um Änderungen nachzuverfolgen.
Die Daten werden in einem einzigen Speicher für den kompletten Projektlebenszyklus abgelegt. Dieser gemeinsame Speicherort ermöglicht es, Ergebnisse zu verfolgen und zu teilen und so Fristen besser im Blick zu behalten. Zusätzlich lassen sich durch die Verbindung der Daten Fehler reduzieren, die Rechenschaftspflicht erhöhen und somit Projekte schneller abschließen.
Berechtigte Projektbeteiligte wie Projektleiter und -manager können den Fortschritt der Entwürfe prüfen und ausstehende Änderungen nachverfolgen.
Die Integration von BIM 360 Design in Civil 3D wurde speziell für reibungslose, kooperative Arbeitsabläufe konzipiert. Eine schematische Darstellung von Workflows, die während eines Projekts zwischen Vermesser, Planer, Bauingenieur und Projektleiter stattfinden, zeigt die Grafik.
Beispiel-Workflow: Zunächst veröffentlicht ein Vermesser eine DGM-Datenreferenz in BIM 360 Design. Ein Straßenplaner (Büro 1) erstellt ein neues Projekt (.dwg) in Civil 3D und referenziert das Geländemodell. Der Straßenplaner erstellt dann einen 3D-Straßenprofilkörper und verwendet das DGM als Ziel, bevor er seinen 3D-Profilköper wiederum als Datenreferenz in BIM 360 Design veröffentlicht.
Als nächstes referenziert ein Techniker (Büro 2) das Geländemodell und die Straßenplanung, erstellt Querprofilpläne und speichert sein Projekt (.dwg) ab. Schließlich prüft der Projektmanager die Querprofilpläne in BIM 360 Design, identifiziert Planungsfehler und erstellt Markierungen mit Kommentaren. Im Anschluss weist er dem Techniker und/oder Planer die zu lösenden Probleme zu. Sobald die Aufgaben abgearbeitet sind, werden die Teammitglieder benachrichtigt und die Änderungen können vorgenommen werden. Dadurch wird der Prüfzyklus abgeschlossen und der Freigabezyklus erfolgt.
Die Verbindung von BIM 360 Design und Civil 3D erfolgt über den Desktop Connector, der im Hintergrund läuft. Die Arbeitsweise in Civil 3D ändert sich kaum, wenn es an die Cloud-Plattform BIM 360 angeschlossen ist. Vielmehr können dadurch die Arbeitsabläufe optimiert, Daten einfach und sicher freigegeben sowie die vertraute Software optimal eingesetzt werden.
Bildquellen: Autodesk, N+P
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