20. September 2018 ERP
Gibt es DIE „eierlegende Wollmilchsau“ im ERP-Bereich? – Ich denke NEIN! Ein gutes ERP-System ist im laufenden Betrieb eine Symbiose aus unterschiedlichen Faktoren. Diese sind beispielhaft die Zusammenarbeit Ihres Teams mit den Mitarbeitern eines ausgewählten Systempartners, Ihr Unternehmensgegenstand im Bezug zur ERP-Lösung, Ihre spezifischen Anforderungen, die Anforderungen aus der jeweiligen Branche und ggf. vieles mehr.
Selbstverständlich muss auch die technologische Basis des ERP-Systems in Ihre gesamte IT-Planung (Betriebssystem, Datenbank, etc.) passen. Allerdings treffen Sie die Entscheidung für Ihr System bereits vor dem laufenden Betrieb.
Im Bereich der IT-Strategie für ERP-Systeme werden grundsätzlich zwei Möglichkeiten diskutiert. Die Möglichkeit einer Individualsoftware wird hier nicht betrachtet.
„Best of Breed“ oder „Alles aus einer Hand“. Genau an dieser Stelle trennen sich auch viele „Entscheidungs“-Geister.
Im Bereich von ERP bedeutet Best of Breed, dass für den betrachteten Unternehmensbereich die jeweils beste verfügbare Lösung zum Einsatz kommt.
Hier treffen Sie in der Regel auf Systemintegratoren mit Branchen-Knowhow, welche auf im Partnerumfeld oder im Markt vorhandene Applikationen zur Realisierung von zum Teil speziellen Bereichsthemen zurückgreifen. Die Systemintegratoren werden gemeinsam mit Ihnen, die für Sie am besten geeignete Gesamtkonfiguration „konfektionieren“. Somit haben auch Ihre Fachabteilungen die Möglichkeit, für ihre entsprechenden Anforderungen, die am besten geeignete Lösung zu erhalten. Basis für die Implementierung ist zum Beispiel eine bereits vorhandene, bereichsübergreifende Funktionalität einzelner Teilapplikationen. Diese sind zum Beispiel CRM, Verkauf, Projektmanagement, Materialwirtschaft, Einkauf, Produktion, Service und Lager.
Für die Systeme von Anbietern, welche alles aus einer Hand anbieten, bietet der Begriff schon die Erklärung. Hier werden alle Applikationen in der Regel innerhalb eines Softwareherstellers entwickelt und ggf. implementiert. Hier besteht durchaus der Vorteil, dass die Applikationen der Teilbereiche untereinander bereits durch den Softwarehersteller integriert wurden. Ich denke hier ist ein einfacher, bildhafter Vergleich zwischen Hi-Fi-Kompaktanlage und Einzelbausteinen nach Wunsch und Musikempfinden gestattet.
Technologisch bietet eine serviceorientierte Architektur (SOA) bei fortschrittlichen Systemen eine aktuelle Basis. SOA ermöglicht, dass die verschiedenen Programme untereinander durch und mit separaten Services kommunizieren. Diese Funktion befindet sich nicht mehr in der Anwendung, sondern erfüllt ihren Dienst standardisiert außerhalb. Durch diese Architektur ist es relativ einfach realisierbar, dass die entsprechenden Anwendungen miteinander kommunizieren können.
Eine serviceorientierte Architektur ist somit eine wichtige Grundlage für eine günstig zu realisierende Kommunikation zwischen Ihren Anwendungen/Programmen und denen Ihrer Kunden, Lieferanten oder auch weiteren Geschäftspartnern.
Unabhängig für welche Systemstrategie oder Technologie Sie sich entscheiden, folgende Rahmenbedingungen sollten Sie beachten:
Flexibilität in den Applikationen und Anpassbarkeit der Lösung durch Sie als Kunde. Neben Standardfunktionalitäten für Ihre Branche und Absatzmärkte sollten auch aktuelle, technologische Standards vorhanden sein als Basis für Ihre IT-Entscheidungen in der Zukunft. Das bedeutet, die Software muss sich schnell und relativ einfach, wie eine Modelliermasse, an die geforderten Abläufe in Ihrem Unternehmen anpassen lassen. Ist dies nicht der Fall, entstehen Lücken in der Abbildung und Umsetzung Ihrer Geschäftsprozesse. Dies würde neben Ineffizienz ggf. zu Workarounds führen und somit einen Bruch im Informationsfluss darstellen.
Ihre Unternehmensplanung wird zum Beispiel durch die internationale digitale Vernetzung, den Automatisierungsgrad von Geschäftsprozessen sowie der Gesetzgebung stark beeinflusst. Sie sind in Ihrer Branche nicht allein betroffen – die Veränderungen kommen schnell und betreffen alle. Daher sollte der Blick bei der Betrachtung von ERP-Lösungen auch auf die technologischen und programmiertechnischen Wurzeln des Systems gerichtet werden. Ein ERP-System funktional zu erweitern ist „einfacher“ als ggf. einen Großteil der Technologie austauschen zu müssen.
Mit Sicherheit und auf jeden Fall gibt es nur EIN bestes ERP-System für Sie. Es wird immer das sein, welches am besten zu Ihnen passt!
Im Rechnungswesen und Controlling bietet die Digitalisierung und die damit einhergehende Automatisierung eine Reihe an Vorteilen und Chancen. Mitarbeitende werden von der Rolle des Datentypisten in die Rolle des sogenannten Prozess-Piloten befördert. Computer werden nicht müde, sind nicht gestresst und können langweilige und starre Aufgaben wieder und wieder ausführen. Die künstliche Intelligenz kann also den Menschen an der Stelle entlasten, wo es sinnvoll und effizient ist.
Um durchgängige Prozesse abbilden zu können ist das ERP-System ein wichtiger Baustein. Bei der Einführung eines ERP-Systems ist ein wohl überlegtes und aufeinander aufbauendes Vorgehen unabdingbar. Eine erfolgreiche Implementierung eines ERP-Systems ist abhängig von verschiedenen Phasen. Wir haben Erfolgsfaktoren und Fallstricke bei der Einführung zusammengetragen.
Bei der digitalen Vernetzung von Beschaffungsprozessen mit internen und externen Beteiligten spricht man von Einkauf 4.0. So komplex diese Aufgabe auch erscheint, sie bietet der Fertigungsindustrie die Chance, sich fit für eine digitale Zukunft zu machen und neue Geschäftsmodelle zu realisieren. Im Blogbeitrag werden Herausforderungen in traditionellen Einkaufsprozessen und Chancen durch die Digitalisierung erläutert.
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