Im Fokus: Civil 3D
Autodesk® Civil 3D® ist wohl das bekannteste Infrastrukturprodukt aus der Architecture, Engineering & Construction Collection von Autodesk. Die 3D-CAD-Lösung optimiert den gesamten Planungsprozess und ist mit ihren benutzerfreundlichen Funktionen und Workflows unverzichtbar für die Planung, Gestaltung sowie Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Doch erst die nahtlose Integration mit anderen Produkten der AEC Collection fördert die Effizienz besonders.
So verbessert die enge Verknüpfung zwischen Autodesk® Civil 3D® und InfraWorks® den Datenaustausch erheblich und steigert die Präzision in Infrastrukturprojekten. Eine weitere Funktionalität ist die problemlose Referenzierung einer in Autodesk® ReCap® vorbereiteten Punktwolke in Civil 3D. Diese fortschrittliche Funktion erleichtert Ingenieuren und Designern die genaue und realitätsnahe Darstellung der Geländeform, was zu fundierten Entscheidungen, effizienterer Planung und letztendlich zu erfolgreichen Infrastrukturprojekten führt. Zusätzlich erweist sich bei Infrastrukturbauprojekten die Anwendung von Autodesk® Revit® als wertvoll, da sie detaillierte 3D-Modelle erstellt und so die Präzision in der Planung und Ausführung erhöht. Darüber hinaus ermöglicht Civil 3D® das komfortable Generieren von DWG-Dateien und die nahtlose Zusammenarbeit in der Autodesk Construction Cloud®.
Zusammenspiel der Infrastrukturprodukte
Im Folgenden beleuchten wir das Zusammenspiel der Autodesk-Infrastrukturprodukte am Beispiel eines Brückenbauwerks in einer möglichen Reihenfolge und starten dabei mit ReCap Pro.
ReCap Pro
ReCap Pro selbst kann alle handelsüblichen ASCII-Formate und Laserscandatenformate lesen, die aktuell auf dem Markt unterwegs sind und ist mittlerweile die zentrale Anlaufstelle für alle Laserscandaten geworden. In unserem Projekt sind in ReCap Pro zunächst eine ganze Reihe von Laserscandaten importiert worden, in dem Fall Kilometerquadrate. Jedes Kilometerquadrat enthält Millionen von Punkten. Das Ergebnis ist eine Punktwolke, die als ReCap-Punktwolke gespeichert wird. An dieser Punktwolke lassen sich in ReCap Pro verschiedene Änderungen vornehmen, z. B. lässt sich die Punktwolke zuschneiden oder man gestaltet sie als Höhendarstellung. So können diese ReCap-Punktwolken an alle anderen Programme übergeben werden, die Punktwolken verarbeiten können. Im Civil 3D z. B. können wir daraus ein Digitales Geländemodell (DGM) erstellen. Mittlerweile ist das aber auch im InfraWorks möglich.
InfraWorks
Ganz allgemein ist InfraWorks eine leistungsstarke Softwarelösung, die schnelle Entwurfskonzepte und Visualisierungen ermöglicht. In Abhängigkeit von der Datenmenge verfügt InfraWorks über verschiedene Funktionen, mit denen man das übergebene Projekt bearbeiten kann. So lässt sich beispielsweise die Punktwolke im InfraWorks referenzieren und dafür verwenden, um daraus ein DGM zu erstellen.
Daneben gibt es im InfraWorks die Möglichkeit, komplett bei null zu beginnen – und startet mit dem Model Builder. Im Model Builder lässt sich jeder beliebige Punkt der Welt anfahren. Nach der Adresseingabe zoomt das Programm automatisch dorthin und man kann sich einen beliebigen Ausschnitt aussuchen. Nachdem dem Modell ein Name gegeben und ein entsprechendes Koordinatensystem zugeordnet wurde, wird das Modell erstellt. Diese Modellerstellung erfolgt recht zügig. Als Ergebnis entsteht ein Digitales Geländemodell, dabei werden die Luftbilder z. B. über Bing Maps geholt. Zusätzlich kann man noch auf das komplette Straßen-, Schienen- und Wegenetz zugreifen, das in dem jeweiligen Gebiet liegt. Diese Daten wiederum lassen sich über OpenStreetMap generieren.
In InfraWorks ist es ebenso möglich, verschiedene Varianten des Projektes zu erstellen. Anstatt einer Brücke könnte es auch ein Tunnel oder etwas Ähnliches sein, was man im selben Modell gestalten kann. Und es lassen sich aus allen möglichen CAD-Programmen eine ganze Reihe von Formaten lesen, die mittlerweile zur Verfügung stehen, wie z. B. IFC oder LandXML. Zusätzlich kann man aber auch gezielt eine Civil 3D-Zeichnung ansprechen, um sich aus der Civil-Zeichnung Objekte zu holen, wenn es dort z. B. eine genauere Vermessung geben sollte. Neben diesen Import-Möglichkeiten verfügt das InfraWorks mittlerweile über eine ganze Reihe von zusätzlichen Befehlen für die Konstruktion von Objekten. Es ist möglich, einfache Straßen im Modell unterzubringen oder auch sogenannte Komponentenstraßen zu erstellen, da sich der Straßenaufbau genau steuern lässt.
Zusätzlich verfügt InfraWorks über Werkzeuge für Brücken- und Tunnelbauwerke sowie Funktionen für die Entwässerung, wie Kanalnetze. Mit sogenannten Stadtmöbeln, dabei handelt es sich um 3D-Modelle, angefangen von Fahrzeugen bis hin zu Bäumen und Verkehrszeichen, lässt sich das Modell schlussendlich ausgestalten.
Die Weitergabe des Modells selbst kann in verschiedenen Formen erfolgen. So steht u. a. die Erstellung von exportierbaren Videos oder hochauflösenden Fotos zur Verfügung.
Civil 3D
Die Funktionen in InfraWorks sind sehr vielfältig, sodass es vermehrt die Ansicht gibt, dass dieses Programm der Nachfolger von Civil 3D werden wird. Das ist aus jetziger Sicht jedoch nicht der Fall. Was aber sicher ist – beide Programme gehen Hand in Hand.
So lässt sich das DGM oder auch das Brückenbauwerk aus InfraWorks für Civil 3D und Revit exportieren. In den Austauscheinstellungen im Civil 3D kann man steuern, wie die InfraWorks-Objekte übernommen werden sollen. Die Türen zwischen den beiden Programmen schlagen somit mittlerweile in beide Richtungen.
Die Brücke, die in unserem Projekt nun in Civil 3D zu sehen ist, ist rein informativ. Es gibt hier keine speziellen Werkzeuge, um eine Brückenkonstruktion in Gänze durchzuführen. Dafür gibt es andere Programme in der AEC Collection, z. B. Revit.
Revit
Die Brücke kann nun an Revit übergeben und dort die entsprechende Brückenplanung weiter fortgeführt werden. Hier besteht dann die Möglichkeit, mit den Revit-Werkzeugen die entsprechenden Planungen durchzuführen oder Schnitte anzulegen – je nachdem, was erforderlich ist. Es ist ebenso möglich, das Digitale Geländemodell ins Revit einzufügen. In dem Fall wird das DGM aus Civil 3D geholt, hier greift dann die eingangs erwähnte nahtlose Zusammenarbeit in der Autodesk Construction Cloud.
Diese Cloud-basierte Zusammenarbeit ermöglicht es mehreren Teammitgliedern, gleichzeitig an denselben Projekten zu arbeiten, Änderungen vorzunehmen und Aktualisierungen sofort zu sehen. Dadurch werden Dateikonflikte oder Dateiinkonsistenzen vermieden, was zur Effizienzsteigerung bei der Durchführung von Infrastrukturprojekten und zur Steigerung der Arbeitsqualität beiträgt.
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Bildquellen: Autodesk, N+P