Moderne Informations- sowie Kommunikationstechnologien verändern und prägen das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. Beeinflusst durch ein steigendes Technologiebewusstsein sowie den zumnehmenden Wunsch nach der Bereitstellung digitaler Informationen, streben die Nutzer die durchgängige Vernetzung und systemübergreifende Analyse von Daten und Informationen an. Die verfolgten Ziele können wie folgt zusammengefasst werden:
- Zielgerichtete Optimierung von Abläufen
- Fundierte Entscheidungsfindung
- Erstellung von Entwicklungsprognosen
- Ableitung, Planung und Umsetzung von geeigneten Maßnahmen
Neue Form der Gebäudeautomation – Smart Room/Smart Office
Der Trend der Digitalisierung nimmt auch im Bereich der Gebäudeautomation zu. Der Begriff Gebäudeautomation bezeichnet die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen von Gebäuden und den darin verbauten gebäudetechnischen Anlagen. Auf Basis von Cloud-Diensten und mobilen Anwendungen, welche sich im vergangenen Jahrzehnt etabliert haben, hat sich eine neue Form der Gebäudeautomation entwickelt. Im Privatbereich wird diese Form mit dem Begriff „Smart Home“ zum Ausdruck gebracht.
Die Smart Home-Entwicklungen sind ein Baustein der zunehmenden Digitalisierung und lassen sich unter dem Begriff „Internet of Things (IoT) – Internet der Dinge“ einordnen. Intelligente Gebäudesysteme sind nicht nur im Privatleben relevant. Die Vorteile der Automatisierungs- und Interaktionstechnologien, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeiten zur Ressourceneinsparung, können auch in anderen Anwendungsbereichen sinnvoll Einsatz finden. Technologien und Konzepte, die aus dem Smart Home-Bereich bekannt sind, können auch auf Büros, Verkaufs- und Filialräume sowie Beratungs- und Besprechungsräume angewendet werden – sogenannte „Smart Rooms“/“Smart Offices“.
Nachfolgend werden vier Prozesse vorgestellt, bei denen sich durch die Integration der eingesetzten Softwarelösungen mit der verbauten Gebäudeleittechnik und -automation konkrete Mehrwerte ableiten lassen.
Smartes Reservierungsmanagement
Mit einem durchgängigen Reservierungsmanagement wird sichergestellt, dass Besprechungs- und Konferenzräume sowie andere Flächen komfortabel reserviert und Doppelbelegungen vermieden werden können. Smart Rooms bieten den Verantwortlichen die Chance, Reservierungsvorgänge bzw. dazu gehörende Abläufe auf Basis der hinterlegten Informationen (z. B. Datum, Uhrzeit, Standort, Personenzahl, Ausstattung) zu automatisieren. Die folgenden Szenarien sind im Rahmen eines smarten Reservierungsmanagements umsetzbar:
Beispiele für ein smartes Reservierungsmanagement:
- Kontext- und umweltabhängige Beleuchtungs- und Heizungssteuerung
- Automatische Beauftragung von Dienstleistern
- Elektronische Türbeschilderung sowie Begrüßungsbildschirm
- Bereitstellung von elektronischen 2D/3D-Laufplänen für Gäste mittels Indoor-Navigation
- Ausgabe von Zutrittskarten für Gäste auf Basis der hinterlegten Rechte
Smartes Energiecontrolling
Ein erfolgreiches Energiecontrolling innerhalb des Facility Managements hat zum Ziel, die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern. Smarte IoT-Anwendungen bieten zusätzliches Potenzial, um unter der Zuhilfenahme von aktuellen Überwachungs-, Steuer- und Regeltechniken, Energie einzusparen. Die Verknüpfung der vorhandenen Kälte- und Wärmeanlagen (z. B. Klimaanlage), der Beleuchtungssysteme sowie anderer technischer Anlagen (z. B. Jalousien) mit intelligenter Sensorik und Aktorik, ermöglicht es, auf Gegebenheiten und Umwelteinflüsse zu reagieren:
Beispiele für ein smartes Energiecontrolling:
- Regulation der vordefinierten Raumtemperatur innerhalb eines bestimmten Zeitraums
- Kälte- und Wärmeanlagen kühlen bzw. heizen nicht, wenn Sensoren melden, dass Türen und Fenstern geöffnet sind
- Zentrale Beleuchtungs- und Heizungssteuerung in den Besprechungsräumen
- Bei längerer Abwesenheit fahren technische Anlagen automatisch herunter
- Anzeige von gegenwärtigen Energieverbräuchen in Räumen
Smarte Instandhaltung
Mit der Instandsetzung, Inspektion und Wartung von Gebäuden und Anlagen stellt der Facility Manager den ordnungsgemäßen Gebäudebetrieb sicher. Verteilte Standorte und eine Vielzahl an technischen Anlagen erschweren es, den Überblick zum aktuellen Zustand und Status der einzelnen Anlagen zu verfolgen. Hier bieten neuen Technologien ein hohes Automatisierungspotenzial. Ein wesentlicher Treiber der smarten Instandhaltung ist der Wechsel von „starren“ Zeiträumen zu verbrauchsabhängigen Intervallen bzw. vorbeugender Instandhaltung. Folgende Szenarien sind denkbar:
Beispiele für smarte Instandhaltung:
- Technische Anlagen geben eigenständig Störungsmeldungen ab und lösen Maßnahmen aus
- Durch eine Abweichung der Ist-Daten (z. B. CO2-Werte) können Defekte an Anlagen im Sinne von Predictive Maintenance im Vorfeld erkannt werden
- Durch eine Verschlechterung des Raumklimas, werden Wartungen für Klimaanlagen eher veranlasst.
Smartes Reinigungsmanagement
Durch die Gebäudereinigung enstehen hohe Kosten. Die zuständigen Mitarbeiter müssen sicherstellen, dass die Flächen an allen Standorten ordnungsgemäß und unter Einhaltung des Zeit- und Kostenrahmens gereinigt werden. Neben dem Einsatz einer geeigneten CAFM-Lösung, welche beispielsweise die Hinterlegung von Flächen, Häufigkeiten und Reinigungsarten unterstützt, können smarteTechnologien wesentliche Unterstützung leisten, um Ressourcen zu sparen. Mithilfe von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen unterstützen sind folgende Szenarien denkbar.
Beispiele für ein smartes Reinigungsmanagement:
- Witterungsabhängige Reinigung von Eingangsbereichen
- Nutzungsabhängige Reinigung von Besprechungsräumen
- Mengen- bzw. personenanzahlabhängige Reinigung Räumen
- Überprüfung der Erbringung von Reinigungsleistungen
- Bedarfsgerechte Nachbestellung von Reinigungsmitteln
Moderne Automatisierungs- und Interaktionstechnologien sind derzeitig geprägt durch den Einsatz im privaten Gebrauch, adressieren dabei aber Ziele, wie das Einsparen von Ressourcen, die auch für den B2B-Bereich relevant sind. Dennoch sind diese im B2B-Bereich aktuell noch nicht so stark verbreitet, wie im Endkunden-Bereich. Der B2B-Bereich wird dem Endkunden-Bereich in Zukunft verstärkt nacheifern, um sich Wettbewerbsvorteile durch die Einsparung von Ressourcen sowie die Verbesserung der Arbeitsqualität bzw. -abläufe frühzeitig zu sichern.
Smart Rooms und Augmented Reality
Die smarten Prozesse können, müssen aber nicht, durch mobile Interaktionsgeräte im Sinne von Augmented Reality unterstützt werden, indem sie dem Anwender zusätzliche Informationen bedarfsgerecht einblenden. Mit Blick durch eine Microsoft HoloLens oder ein Smartphone kann beispielsweise der aktuelle Reservierungsstatus und der gegenwärtige Energieverbrauch angezeigt werden. Außerdem können Endgeräte wie Klimaanlagen oder Beleuchtungssysteme vor Ort oder auch aus der Ferne bedient und gesteuert werden. Der Einsatz von AR-Technologien bei smarten Anwendungsszenarien stellt also einen Mehrwert dar, der genutzt werden kann.
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