16. Januar 2018 AEC/BIM Mechanik
Im Zuge der Zukunfts-Strategie der Autodesk können Anwender seit vergangenem Frühjahr ihre Software-Lizenzen über ein Mietmodell beziehen. Wir haben mit Kunden gesprochen, die diesen Wechsel vollzogen haben und das Abonnement bereits nutzen. Nach der Ankündigung, dass Autodesk-Software zukünftig vorrangig gemietet werden kann, ging ein Aufschrei durch die Anwenderschaft. Wir haben zu den geplanten Änderungen wenig Positives gehört. Viel mehr wurden Ängste der Kunden deutlich, die von „da sind wir komplett vom Anbieter abhängig“, „die Entwicklung geht völlig am Kundenbedarf vorbei“ über „das sind unaufhaltsame Preissteigerungen“ bis hin zu „wir bezahlen Geld für etwas, was uns gar nicht mehr gehört“ reichen.
Da wir diese Bedenken oft in Gesprächen mit unseren Kunden aus dem Maschinenbau sowie Architektur & Bauwesen diskutieren, haben wir einige Käufer befragt, die den Wechsel auf das Abonnement bereits vollzogen haben.
Allen Kunden war in unseren Interviews eins gemein: sie wurden zumindest frühzeitig zu den Neuerungen in Bezug auf das Autodesk Abonnement informiert. Sei es von Autodesk direkt oder ihrem Lieferanten, per E-Mail oder im persönlichen Gespräch. Autodesk-Kunden, die Kauflizenzen mit bestehendem Wartungsvertrag nutzten, haben mehr oder weniger transparent alle relevanten Informationen zu den Änderungen erhalten. Eine Entscheidung zum tatsächlichen Umstieg musste dann erst getroffen werden, als die nächste Wartungsvertragsverlängerung anstand.
Viele Anwender in unserem Kundenumfeld haben die endgültige Entscheidung zum Wechsel auf das Abonnement aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen. Im persönlichen Kundentermin mit unseren Beratern wurden die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten (Kauf und Miete) transparent und kundenindividuell vorgestellt. Gemeinsam wurde dann über die zukünftigen Investitionskosten und Mehrwerte des Mietmodells diskutiert. Dabei überzeugte unsere Kunden das günstige Wechselangebot von Einzelprodukten auf einen erhöhten Funktionsumfang über die Industry Collections, die Preisstabilität für anfallende Mietkosten und somit eine transparente Planung der Kosten über die kommenden drei Jahre.
Was für alle Kunden gar nicht in Frage kam: ein Wechsel hin zu Wettbewerbsprodukten. Autodesk-Lösungen sind bei den Kundenunternehmen sehr tief in Arbeitsprozesse eingebunden (z. B. mit Integrationen in ERP-Systeme). Ein Tausch auf andere Software-Lösungen würde enorme Umstellungsaufwände nach sich ziehen. Neben den hohen Investitionskosten für die Software – ggf. sogar neue Hardware – würde die Implementierung der Lösung in Unternehmensprozesse sowie die Schulung ganzer Konstruktionsabteilungen zu lange zu viele Ressourcen binden.
Mit der Miete einer Industry Collection steht dem Anwender auch ein erhöhter Funktionsumfang zur Verfügung. Ziel ist dabei die Zusammenführung von verschiedenen Prozessen auf nur eine Plattform – von der Konstruktion über die Simulation bis hin zur Fertigung bzw. von der Entwurfsplanung bis zur Bauausführung. Das soll Medienbrüche vermeiden, Informationsverluste verringern, doppelte Datenhaltung reduzieren und somit mehr Effizienz und Produktivität in den Unternehmen gewährleisten. Allerdings ist das in der Praxis mehr Wunschdenken als Realität.
Die Standard-Produkte, die von unseren Kunden seit jeher genutzt werden (z. B. Inventor, Vault, Revit), werden nach wie vor am ehesten eingesetzt. Meist ist den Anwendern nicht transparent, über welchen Funktionsumfang sie durch das Abonnement verfügen könnten. Dabei sind weder die Produkte noch deren Anwendungsgebiete bekannt. Außerdem haben die Nutzer nicht ausreichend Kapazitäten, um sich mit dem vollen Umfang der Collection auseinanderzusetzen und sich neues Know-how in neuen Produkten anzueignen.
Auch die Cloud-Dienste, die in den Collections integriert sind, werden von den Nutzern eher zögerlich wahrgenommen. Dabei spielt auf Anwenderseite weniger die Funktionalität an sich eine Rolle, viel mehr wird der Aspekt der Datensicherheit als Argument gegen eine Nutzung vorgeschoben. Hier herrscht doch ein hohes Maß an Unsicherheit. Allerdings bietet die Arbeit in der Cloud in Konstruktionsabteilungen hinsichtlich der Zusammenarbeit über verteilte Standorte oder aber genutzter Rechenkapazität enorme Vorteile.
Viele unserer Kunden haben beim Umstieg auf das Abonnement keinerlei Einschränkungen festgestellt. Lediglich der IT-Administrator musste sicherstellen, dass auf den Konstruktionsrechnern alle bestehenden Autodesk-Lösungen deinstalliert werden, inkl. der Registry, um die gemietete Software entsprechend dem Autodesk-Lizenzrecht nutzbar zu machen.
Der Umstieg auf das Mietmodell lohnt sich aus kaufmännischer Sicht und hat bei den Kunden für keinerlei Einschränkungen in der täglichen Arbeit gesorgt.
Jedes Frühjahr veröffentlicht Autodesk® die neuen Versionen ihrer Software-Produkte. Als eines der Ersten steht dabei immer AutoCAD® dem Markt zur Verfügung. So auch in diesem Jahr – seit dem 28. März 2023 sind die neuesten Versionen von Autodesk® AutoCAD® und Autodesk® AutoCAD® LT erhältlich. Der Blogbeitrag stellt die Neuerungen in AutoCAD 2024 vor.
Nach dem Beitrag "Koordinatensysteme in AutoCAD Map 3D & Autodesk Civil 3D" widmen wir uns in diesem letzten Beitrag dieser Serie den Koordinatensystemen in Autodesk InfraWorks, ReCap Pro & Re-Cap Photo.
Wenn Sie Datenbestände (Geodaten), die in diversen Raster- und Vektorformaten (TIF, JPG, BMP, ECW, PNG, DWG, DXF, TXT, WMS, WFS, SDF oder SHP usw.) vorliegen können, in das neue amtliche Koordinatensystem überführen müssen (oder umgekehrt), stehen Ihnen in den Autodesk-Produkten Funktionen für die Transformation dieser Daten zur Verfügung. Dieser Beitrag betrachtet die Koordinatensysteme in AutoCAD Map 3D und Autodesk Civil 3D.
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