2. Dezember 2016 AEC/BIM Mechanik
Im Bereich der CAD-Software ist AutoCAD das weltweit meist genutzte CAD-Programm und erreicht dadurch eine hohe Aufmerksamkeit gecrackt zu werden. In den Anfängen, lizensierte Software nicht legal einzusetzen, genügte das einfache Kopieren der CD-ROM und des Lizenzschlüssels.
Früher war die Möglichkeit, Software illegal zu nutzen bedeutend einfacher als heute. Passten damals die Programme auf CD-ROM und wurden per Lizenz-Key ausgeliefert, sind sie im digitalen Zeitalter nur noch per Link downloadbar. Sowohl der Key als auch das ganze Programm lässt sich von diversen „Underground Foren“ laden. Passend zum Download werden entsprechende Key-Generatoren, welche einen individuellen Lizenzschlüssel generieren, gestellt.
Die einfachste Möglichkeit ist, ein Programm mittels manipulierten Lizenz-Code zu cracken. Dieser funktioniert in der Regel, wenn eine Trail-Version oder 30-Tage-Testversion den vollen Funktionsumfang bereitgestellt wird. Mit einem passenden Code kann die Testversion in eine Vollversion gewandelt werden. In der heutigen Zeit ist diese Möglichkeit kaum noch vorhanden, weil die Programme alle eine Anfrage „Nach Hause“ durchführen und so permanent im Kontakt mit dem Hersteller stehen. Spätestens nach einem Programmupdate wäre die Software nicht mehr nutzbar. Das Programm AutoCAD auf diese Art zu cracken, ist aus meiner Sicht unmöglich und macht mehr Arbeit als Nutzen.
Ein AutoCAD per Key-Generator zu cracken ist eine häufig genutzte Möglichkeit, sich illegalen Zugang zum Programm zu verschaffen. Auch hier findet man in einschlägigen Foren passende Downloads von ganzen Programmversionen mit dem passenden Key-Generator. Die Installation einer solchen Crack-Version erfolgt wie sonst auch. Es wird die entsprechende AutoCAD-Software per Installer installiert. Im Anschluss wird je nach Anleitung eine Reg-Datei durch die bereits existierende mit der heruntergeladenen Datei der illegalen Software ersetzt. Danach erfolgt der erste Start der CAD-Software und parallel wird der AutoCAD Key-Generator geöffnet. Der Generator generiert einen Lizenz-Code, welcher sich immer neu berechnet. Dieser Code wird in das AutoCAD Registrierungsfeld kopiert und im Anschluss in vollem Umfang nutzbar.
Jeder, der schon mal den Versuch gestartet hat, ein Programm nicht legal zu nutzen, stellte schnell fest, dass auf den einschlägigem Websites Schadsoftware vorhanden ist. Diese Schadsoftware unterschiedlichster Ausprägungen, wie Trojaner, Malware, Ransomware oder Viren, können den eigenen Rechner und schlimmstenfalls auch das ganze (Firmen-)Netzwerk lahmlegen.
Neben den rechtlichen Aspekten, der gerade für Unternehmen nicht unerheblich ist, bestehen Gefahren durch Trojaner, Viren oder Malware. In den „Underground-Foren“ sind an jeder Ecke versteckte Dateien, die sich bei einem Besuch der Website oder dem Download von Software mit auf dem Rechner einnisten könnten. Diese sind möglicherweise am Anfang unscheinbar und werden durch freie Virenscanner nicht wahrgenommen. Eine kostenpflichtige Viren-Software kann an dieser Stelle schon Alarm schlagen und den Download oder Aktivitäten über die Website unterbinden.
Bei Unternehmen können Viren und Trojaner ganz andere Auswirkungen annehmen als bei einem Privatanwender und möglicherweise das gesamte Firmennetz verseuchen. Aktuell gibt es neben den „klassischen Viren“ auch Verschlüsselungstrojaner bzw. Ransomware, die nur bei Bezahlung Firmendaten wieder preisgeben.
Ich möchte versuchen, an einem kleinen Beispiel den Aufwand und die entstehenden Personalkosten aufzurechnen. Für die Nutzung und den Betrieb einer illegalen CAD-Softwareversion von Autodesk muss ich pro Monat ca. vier Stunden einplanen. Innerhalb dieser Zeit muss ich eine passende und lauffähige AutoCAD-Version finden, herunterladen, installieren und testen. Neben dem Risiko, dass die Version mit dem Lizenzcode nicht fehlerfrei arbeitet, habe ich das Risiko, den genutzten Arbeits-PC mit Viren zu verseuchen. Egal ob ich als Privatperson oder Mitarbeiter eines Unternehmens Software illegal nutze, begehe ich eine Urheberrechtsverletzung.
Gerechnet mit vier Stunden pro Monat ergeben sich mindestens 48 Stunden Aufwand im Jahr. Nimmt man dafür mindestens 10 € als internen Stundensatz, ergeben sich Kosten von über 480 € pro Jahr, was bereits die Kosten für die Jahresmiete von AutoCAD LT in Höhe von 360 € übersteigt. An diesem Punkt sollte man genau überlegen, ob abgesehen vom Risiko eine illegale Nutzung der Autodesk-Software bei Betrachtung aller Kosten kaufmännisch überhaupt sinnvoll ist.
Wer den Fokus auf die reinen Kosten legt, der stellt fest, dass bereits die Hälfte einer Jahresmiete mit AutoCAD durch Recherchen und der Sicherstellung des Betriebes der illegalen CAD-Version notwendig ist. Bereits ab einer zwei stündigen Nutzung pro Tag rentiert sich die Mietlizenz für das Unternehmen. Ein weiterer Vorteil ist die permanente Aktualität sowie die Stabilität der CAD-Software. Mittlerweile ist auch CAD-Software im Browser verfügbar und macht ein cracken von AutoCAD nahezu überflüssig für ein reibungsloses Arbeiten.
Nutzen Sie bereits ein AutoCAD und Sie möchten auf die neueste Version updaten?
Dann informieren Sie sich von der Maintenance to Subscription Wechselmöglichkeit.
Für Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen bietet Autodesk in aller Welt kostenlose Lizenzen für Autodesk-Software und Schulungsressourcen an. Damit ist ein Crack für ein illegal gezogenes AutoCAD überflüssig. Die kostenfreie Schullizenz kann man sich in wenigen Schritten sichern. Alles Infos zu Watermarks bei AutoCAD haben wir im separaten Blog-Beitrag veröffentlicht.
Es gibt ja auch den Fall, das ACAd einfach die Aktivierungsserver abschaltet. Dann nützt auch die schönste offizielle Lizenz nichts mehr. Somit scheint auch Autodesk es mit den Eigentumsverhältnissen nicht so ganz genau zu nehmen…
@Viktor Hartung : Zunächst entschuldige ich mich für die späte Reaktion. Ich hab nicht mit einer weiteren Antwort gerechnet und erst jetzt durch Zufall hier nachgesehen. Ich nutze AutoCAD und die Aufsätze wie Mechanical nur noch sehr selten. Es ist zwar Bestandteil der von mir genutzten Suite aber in erster Linie verwende ich den Inventor. Meist geht es nur darum, Fremddaten oder ältere Konstruktionen einzusehen oder ein Aufmaß in den Rechner zu bringen. Eigentlich würde mir schon ein AutoCAD LT genügen die ich aber extra kaufen muß. Es gibt natürlich eine große Zahl an freier CAD-Software die nicht unbedingt den Funktionsumfang von Mechanical und den vielen anderen AutoCAD-Produkten mitbringen, für ein AutoCAD LT und bis zu einem gewissen Grad AutoCAD bietet die Konkurrenz teilweise kostenlose Programme teils AutoCAD-kompatibel. Es kommt also auf den Einsatzzweck an. Auf meinem Laptop verwende ich kein AutoCAD obwohl ich das mit der Home-Lizenz könnte. Die direkte Konkurrenz ist deutlich ressourcenschonender und für den Einsatz für ein Aufmaß ausreichend und kostenlos. Das muß einfach jeder für sich selber entscheiden. Der Hauptgrund für meine Reaktion waren Berichte von Autodesk-Nutzern in meinem Umfeld, welche kurz vor diesem Beitrag etwas heftige Post von Autodesk erhalten haben und der unlizenzierten Nutzung der Software beschuldigt wurden, was natürlich nicht der Fall ist. In diesem Moment kam dieser Beitrag bei mir gar nicht gut an. Ich vermute gar einen Zusammenhang.
@Uwe Reintzsch: Die Open-Source-Programme sind zwar ganz nett, kommen aber nie an den Funktionsumfang heran, den proprietäre Software bietet. Zumal man das Cracken von Software nicht nur als „Sport“ betreibt, sondern gern auch mal nutzen kann, um ein Botnetz aufzubauen.
Generell: Schwierig war für mich vor dem Kauf einer CAD-Lizenz abzuschätzen, welche Kosten nun wie auf mich zukommen. Leider sind die Internet-Foren voll von Leuten, die irrsinnige Zahlen für Preise von CAD-Software verbreiten, die liest man schneller als dass man mal den Vertrieb eines Herstellers kontaktiert. Die Preise, auch von Konkurenzprodukten von diesem hier, sind eben nicht alle aus Prinzip fünfstellig. Es ist aber dennoch manchmal einfacher, Software zu cracken als den Preis zu erfahren – vor allem, wenn man nach manchen Anfragen danach einen Vertriebler am Hals hat, der einem ständig die Produkte aufdrängen will.
Hallo Herr Reintzsch, vielen Dank für Ihren Kommentar. Natürlich werden sich die Menschen, die das als „Sport“ sehen, nicht zum Umdenken animieren lassen. Aber vielmehr wollen wir die Geschäftsführer und Inhaber sensibilisieren, denn diese haften für ihre Mitarbeiter, die eine gecrackte Version (Urheberrechtsverletzung) nutzen.
Ich glaube, das Thema wird überbewertet. In Zeiten freier CAD Software wie Libre-CAD und angesichts der Lizenzbedingungen von Autodesk (Home-Lizenz) halte ich das für Panikmache. Selbst arme Studenten kommen ohne Crack an ihre Lizenz. Die Hand voll verbleibender Leute machen das aus meiner Sicht eher aus einer Art Sport heraus, den Programmierern der Software zu zeigen, was sie von dem Kopierschutz halten.
Der Blogbeitrag demonstriert schrittweise, wie in Vorbereitung auf die Gebäudeplanung in Autodesk® Revit® die Datenaufbereitung mit Autodesk® Civil 3D® in Verbindung mit Autodesk® ReCap® erfolgen kann, um anschließend eine Übergabe an Autodesk Revit zu ermöglichen.
Wir nehmen die intuitive Cloud-Plattform Autodesk Forma unter die Lupe und schauen uns an, wie die Lösung uns dabei unterstützt, ein Gebäude an einem Standort zu planen und verschiedene Szenarien digital durchzuspielen, um innerhalb der vorgegebenen Parameter die optimale Lösung zu finden.
Eine digitale Projektabwicklung eröffnet der Baubranche neue Chancen und revolutioniert die Zusammenarbeit und Verwaltung von Projekten über deren Lebenszyklus. Was mit digitaler Projektabwicklung gemeint ist und welche Vorteile diese bringt, zeigt der Gastbeitrag von Theo Agelopoulos, Vice President AEC-Sparte bei Autodesk, auf.
die Foren sind voll damit wo man sieht was Autodesk von „perpetual license“ hält. noch einmal eine komplette gut funktionierende software kaufen um viele Tausend euro nur weil nach einem Festplattentausch die Aktivierung nicht mehr geht. Das würde Autodesk natürlich gefallen. Aber genau dieses Verhalten drängt manche kleinen Betriebe dazu die „eigene Lizenz“ zu cracken nachdem diese unbrauchbar gemacht wird.