Autodesk verschlankt sein Lizenzmodell. Anstelle einer Vielzahl bestehender Kaufoptionen treten die Autodesk Collections. Wir haben uns dies genauer angesehen und eine erste Bewertung vorgenommen.
Die grobe Idee das Produktportfolio zu vereinfachen, hat Autodesk weiter ausgebaut und stellt diese nun Ende Mai der Öffentlichkeit vor.
Ab 01.08.2016 werden die neu eingeführten Autodesk Collections die bestehenden Suiten ablösen. Anstelle von 7 Suiten treten 3 Autodesk Collections – für jede Branche wird es eine spezifische Collection geben:
Genauere Informationen zum Wechsel von der Building Design Suite zur AEC Collection, können Sie auf unserem Blog nachlesen.
Neuerungen zum 1. August 2016:
Autodesk Industry Collections sind erhältlich
Die Autodesk Collections werden den Leistungsumfang der Ultimate Suiten haben. Die Auswahl der bisherigen Ausbaustufen (Standard, Premium, Ultimate) entfällt damit. Die Collections erlauben die Nutzung der jeweils aktuellen Versionen und Updates. Gleichzeitig haben Kunden aber auch die Möglichkeit auf Vorgängerversionen zuzugreifen. Sie werden ausschließlich als Mietmodell verfügbar sein. Laut dem vorläufig veröffentlichten Preismodell von Autodesk bewegen sich die Collections auf dem Niveau der Premium-Suiten. Die finale Bekanntgabe der Preise erfolgt im Juli 2016.
Neben dem Einsatz als Einzelplatzlizenz soll es die Möglichkeit von Netzwerklizenzen für die Zusammenarbeit im Team geben. Autodesk Collections werden zudem die Möglichkeit bieten, ältere Versionen der beinhalteten Produkte einzusetzen.
Kunden, die eine Jahres- oder Mehrjahres-Subscription (Mietlizenz) besitzen, werden ab Oktober die Möglichkeit haben, diese in eine Collection zu wandeln. Für Kunden mit Premium- und Ultimate- Subscriptions wird dies kostenfrei möglich sein. Kunden mit Standard-Subscriptions können anteilig für die Restlaufzeit des Vertrages die Differenz zur Collection zahlen und umstellen oder mit ihrer Standard-Subscription bis zum Laufzeitende arbeiten. Nutzer von Monats- oder Quartals-Subscriptions können diese bis Oktober regulär verwenden und haben bei einer anstehenden Verlängerung die Chance, sich für eine Collection zu entscheiden. Kunden die Perpetual-Lizenzen (Kauflizenzen) im Einsatz haben, können diese mit Maintenance-Plan (Wartungsplan) ohne Änderungen weiternutzen und damit auf dem aktuellen Stand halten. Wechselmöglichkeiten von Perpetual-Lizenzen (Kauflizenzen) auf Collections wird es in der Zukunft geben, ein genauer Zeitplan hierzu ist allerdings noch nicht bekannt.
Damit ist der 31.07.2016 nicht nur der letzte Tag, um noch eine Suite als Kaufsoftware (Perpetual-Lizenz) zu erwerben, sondern generell der Stichtag für das Auslaufen der Suiten im bestehenden Lizenzumfang.
Die Änderungen haben wir untenstehend noch einmal in einer grafischen Übersicht zusammengefasst. Diese darf gern unter Hinweis auf unseren Blog geteilt und geshared werden.
Kern der Änderungen ist eine Vereinfachung der Bezugsmöglichkeiten. Kunden, die mehr als ein Produkt im Einsatz haben, greifen heute in der Regel zu einer Suite. Der Kunde hat also eine Anforderung und weiß mit welchem Produkt er diese lösen kann. Trotzdem muss er heute eine Vielzahl an Fragen beantworten, um die richtige Software für sich final auszuwählen:
Die Änderung ist damit in erster Linie eine Vereinfachung für den Kunden. Die richtige Collection ergibt sich in der Regel aus der Branche, in der die Kunden aktiv sind. Ausbaustufe und Preismodell sind standardisiert. Lediglich die Frage „Einzelplatz- oder Netzwerklizenz?“ muss noch beantwortet werden.
Wie jede Veränderung gibt es auch bei den Autodesk Collections Licht und Schatten. Vorteilhaft empfinden wir die Reduktion der Komplexität. Aus unserer Sicht haben die Kunden zunehmend weniger Zeit, sich mit den Details der Softwarebeschaffung auseinanderzusetzen. Für sie zählen Projekte und die Bewältigung ihrer branchenspezifischen Herausforderungen. Adobe ist mit der Creative Suite einen ähnlichen Weg gegangen und sichtbar erfolgreich. Positiv ist zudem der gleichbleibende Funktionsumfang. Kunden erhalten mit den Collections nicht nur die Ultimate-Funktionen zum Premium-Preis, sondern müssen sich auch über Nachkäufe bei steigenden Anforderungen keine Sorgen mehr machen. Sofern neue Aufgaben den Einsatz weiterer Software bedingen oder Kunden neue Funktionen „probieren“ möchten, hat man die dafür nötige Software bereits im Haus. Sicherlich soll diese Maßnahme Kunden langfristig auch dazu ermuntern, Autodesk Produkte in zunehmender Tiefe und Breite einzusetzen. Die Nutzungsmöglichkeit verschiedener Vorgängerversionen wird dabei vielen Kunden entgegenkommen für die kontinuierliche Updates aufgrund von Anpassungen und Schulungserfordernissen nicht praktikabel sind.
Schwierig für Kunden ist, dass viele Änderungen auf einen Schlag kommen. Die Umstellung von Kauf- auf Mietprodukte hat im Februar begonnen und ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Parallel dazu gibt es bereits die nächsten Änderungen. Einige Kunden werden dies nicht nachvollziehen können und ablehnen. Kunden, die gerne auch in der Zukunft eine Perpetual-Lizenz gekauft hätten, wird auch die Autodesk Collection nicht zufrieden stellen können. Ebenso nachvollziehbar wird die Skepsis von Kunden mit Standard-Suiten sein. Zwar haben diese nun den Ultimate-Funktionsumfang, müssen aber auch den Premium-Preis zahlen. Abzuwarten bleibt die Reaktion der zahlreichen Kunden mit Perpetual-Lizenzen. Diese können zwar ihre Lizenzen ohne Einschränkungen weiternutzen, bleiben aber bei den Vorteilen der Collections aktuell außen vor. Wer zuletzt noch neue Lizenzen gekauft hat, wird wissen wollen ab wann ein Wechsel zu Collections möglich ist.
Kann in jedes Abonnement gewechselt werden?
Die meisten bestehenden Jahres- und Mehrjährigen Abonnements können in eine aktuelle Industry Collection umgewandelt werden. Ab dem 12. Oktober werden die detaillierten Wechseloptionen bekannt gegeben. Wir werden an dieser Stelle die Informationen in Form einer Tabelle rechtzeitig zur Verfügung stellen.
Welche Kosten entstehen bei dem Wechsel?
Bei der Umwandlung einer Product Design Suite (nur Premium und Ultimat) auf eine Collection entstehen keine weiteren Kosten. Lediglich bei dem Wechsel von Einzelprodukten auf Collections, wird die ungefähre Preisdifferenz zwischen dem ursprünglichen Abonnement (Preis A) und dem neuen Abonnement (Preis B) ermittelt sowie anschließende der anteilige Preis der Restlaufzeit berechnet. Die folgende Formel kann zur Ermittlung des anteiligen Preises der anfällt angewendet werden.
Zwei Rechenbeispiele
Nehmen wir an die Preisdifferenz wäre 1200 € (Preis A – Preis B), dann wäre der anteilige Preis der Restlaufzeit von 6 Monaten eines Jahresvertrages 600 € (siehe folgende Grafik).
Ausblick
Insgesamt ist es wichtig und gut, dass es nun auch ab dem 12. Oktober 2016 die Möglichkeit gibt, von bestehenden Produkten mit Abonnement auf die neue Industry Collection zu wechseln. Trotz des höherwertigen Produktumfanges mit der Industry Collection, gestaltet sich der Wechsel in diese doch relativ kompliziert. Hier unterstützen wir Sie gern und wählen gemeinsam mit Ihnen die beste Lösung. Abzuwarten gilt, welche Möglichkeit in Zukunft für die noch häufig eingesetzten Dauerlizenzen mit bestehenden Wartungsvertrag angeboten wird. Ist hier auch irgendwann ein Wechsel möglich? Abonnieren Sie unseren Blog (rechts oben auf dieser Seite) und verpassen Sie keine Infos dazu.
Sie haben Fragen oder Ihnen ist noch unklar welche Auswirkungen diese Veränderungen für Sie bedeuten?
Schauen Sie sich unsere Aufzeichnung an oder nutzen Sie das Formular für Ihre Fragen.
Sie haben Fragen, was diese Änderungen für Ihren individuellen Fall bedeuten?Nutzen Sie das Kontaktformular, wir beraten Sie gern persönlich! Zum 7. September 2017 wurde die AEC Collection erweitert. Lesen Sie dazu in unserem Blogbeitrag. |
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