Für Sie als Planer gibt es ja 2 mögliche Ausgangsituationen. Die eine Möglichkeit ist, dass Sie mit einem Architekten zusammenarbeiten, der Ihnen bereits ein Revit-Architekturmodell
als Grundlage liefert. Die zweite Möglichkeit ist, dass Sie entweder nicht mit einem Architekten zusammen arbeiten oder dieser kein Revit besitzt und Sie deshalb das Modell selbst bauen müssen.
In beiden Fällen werden Sie irgendwann ein 3D-Modell haben, das Ihr statisches Modell zeigt.
Wenn Sie dieses Modell nun einfach an die Berechnung übergeben würden, hätten Sie wenig Freude damit, denn bevor es in einem Berechnungsprogramm sauber gerechnet werden kann, muss das Berechnungsmodell angepasst werden.
Wir haben im Folgenden mal ein kleines Beispiel erstellt, in dem man auch die Auswirkungen sehen kann.
Das Modell vor der Anpassung
Im ersten Bild habe ich Ihnen als kleines Beispiel einen Stahlbeton-Carport mit einem Überzug erstellt.
Im zweiten Bild habe ich das gleiche Modell als Berechnungsmodell dargestellt.
Wie man in dem eingerahmten Bereich erkennen kann, liegt die Positionslinie deutlich über der Deckenplatte und hat dazu keinen Bezug.
Wenn ich dieses Modell so wie es im Revit nun erstellt worden ist, in ein Berechnungsprogramm (hier Sofistik) übergebe, dann bekomme ich folgendes Ergebnis:
Wie man im eingerahmten Bereich erkennen kann, würde man im Berechnungsprogramm kein vernünftiges Ergebnis bekommen. Hier speziell wäre der Überzug nicht fixiert.
Wie das Berechnungsmodell angepasst wird
Damit man nun den Überzug dazu bringt, mit dem restlichen Berechnungsmodell verbunden zu sein, muss man folgendes machen:
- Man öffnet sich ein 3D-Fenster in dem das Berechnungsmodell zu sehen ist und am besten die dazugehörigen Geometrien mit 80 % Transparenz zu sehen sind
- Man selektiert das Berechnungsmodell des Elements, das man ändern will, und schaut sich dazu die Eigenschaften an
- Man ändert im Abschnitt der Analytischen Achse die Ausrichtungsmethode von Automatischer Erkennung auf Projektion (siehe Bild unten)
- Jetzt kann man darunter in den beiden Zeilen die Y-Position und die Z-Position sowohl für den Anfang und auch das Ende eines Überzugs definieren
Das Modell nach den Anpassungen
Nachdem wir unser Berechnungsmodell für alle Bauteile entsprechend eingestellt haben, sieht unser Modell nach dem Export wie folgt aus:
Wie Sie sehen, ist der Überzug nun am restlichen Modell fixiert.
Um das Beispiel noch anschaulicher zu machen, habe ich hier noch die entsprechenden Auflagerbedingung im Revit angegeben und auf die Deckenplatte eine Last angesetzt.
Im nächsten Blog-Beitrag befasse ich mich dann mit dem Thema, wie im Revit Auflagerbedingungen und Lasten gesetzt werden können.