In der Praxis ist Lean Construction ein praktischer Ansatz, um gemeinsam schneller, kostengünstiger und mit höherer Qualität zu bauen.
Wann gewann Lean Construction an Bedeutung?
Entstanden ist der Begriff Anfang der 90er Jahre, als Qualitätsprobleme, zunehmende Rechtsstreitigkeiten und das Problem der Verschwendung sich zuspitzten. Im Jahr 2000 wurden Rufe nach dem Einsatz eines Fertigungsmodells für das Bauwesen, wie es im hyper-effizienten Toyota Production System verwendet wurde, laut. Eine Neubewertung wurde durchgeführt, um die Praktiken des Baumanagements zu verbessern und um zu den Prinzipien dessen zu gelangen, was als Lean Construction bezeichnet wird.
Dabei verspricht Lean Construction bedeutende Vorteile bei der Projektabwicklung, wie die Reduzierung von Nacharbeiten, RFIs, Änderungsaufträgen und berechneter Crew-Zeit. Mittlerweile wird die Verwendung von Lean-Prinzipien manchmal bei Projekten vorgeschrieben.
Ein Minimum an Verschwendung als Schlüssel zu Lean Construction
Das Problem mit Lean Construction ist, dass Generalunternehmen oft der Meinung sind, dass das, was sie tun müssen, um diese Arbeitsweise wirklich nutzen zu können, zu aufwendig ist und eine vollständige Überarbeitung von Prozessen und Teams bedeuten würde. Dabei greifen in der Praxis schon viele Unternehmen auf die sogenannten „schlanken Prinzipien“ zurück.
Der Schlüssel liegt in der Reduzierung von Verschwendung innerhalb der Prozesse. Um Lean Work für Ihre Projekte zu ermöglichen, müssen Sie zunächst die Ursachen der Verschwendung verstehen. Diese können als 6 Dominosteine betrachtet werden, von denen jeder den Domino beeinflusst, der folgt. Je nachdem, wo sie während des Projektlebenszyklus auftreten, können sie in drei Kategorien unterteilt werden: Planung/Design, Bauausführung und Fertigstellung/Betrieb.
Die 6 Dominosteine in der Planungs-/Designphase
- Ungenauigkeiten in bestehenden 2D-Darstellungen
- Mangelndes Verständnis des Bauherren/wenig detailliertes technisches Know-how
- Fehlende Koordination
- Unvollständige Überprüfung und Genehmigung
- Auf fehlerhaften Zeichnungen basierende Angebote
- Sinkende Zeit- und Kostenvorgaben aufgrund von konkurrierenden Angeboten
Aktueller Zustand
Normalerweise werden Konstruktionslücken oder -fehler über RFIs (Requests for Information) behandelt. Wenn also die Mitarbeiter Unstimmigkeiten aufdecken, geben sie RFIs aus. Dann warten sie. Dies führt zu Projektunterbrechungen, Verzögerungen und potenziellen Änderungsaufträgen, die wiederum zu Kostenüberschreitungen führen.
Um das Fallen der Dominosteine von Anfang an zu verhindern, können Sie Werkzeuge und Prozesse implementieren und schlussendlich profitablere Projekte gewinnen.
Wie kann BIM 360 helfen?
BIM 360 Docs und BIM 360 Glue machen Informationen, Pläne und Modelle, egal ob 2D oder 3D, für alle Projektbeteiligten in Echtzeit verfügbar. Das Arbeiten und die Präsentation in 3D ermöglichen den Bauunternehmen den Zugang zu allen gewerkeübergreifenden nachvollziehbaren Details, die bei zweidimensionalen Zeichnungen fehlen. Sollte jedoch ein Bauherr die Anzeige der Entwürfe in 2D wünschen, so lassen sich aus dem 3D-Modell jederzeit Pläne in 2D generieren.
Darüber hinaus ermöglicht das cloudbasierte BIM 360 Design die Zusammenarbeit in Echtzeit zwischen den Planern und den Bauausführenden durch die Bereitstellung vollständiger und genauer Dokumente. Durch die Verwendung von BIM 360 Glue und BIM 360 Docs können Teams Kollisionen, die sonst bis zur Bauphase unbemerkt bleiben würden, virtuell erkennen und in kurzer Zeit lösen, bevor die Kosten in die Höhe getrieben werden.
In unserem nächsten Beitrag zeigen wir weitere Dominosteine im Gebäude-Entstehungsprozess auf und führen die Produkte der BIM-Familie zusammen.
Bildquellen: Autodesk, Pixabay