6. September 2018 Mechanik
Bei der Erstellung einer Konstruktion mit verschiedenen Varianten und der dazugehörigen Berechnung sowie Simulation, entstehen schnell sehr hohe Datenmengen. Zudem stehen viele der Daten untereinander in Beziehung und somit entsteht ein kompliziertes Geflecht aus gegenseitigen Abhängigkeiten, das schwer zu durchblicken ist.
Gern wird es dem Konstrukteur auferlegt, den Überblick über alle Datenverflechtungen zu behalten und auskunftsbereit zu sein. Oft erlebt man allerdings, dass Daten zum einen lokal gespeichert und zusätzlich an den unterschiedlichsten Stellen erfasst sind. Jedes Kundenprojekt hat ggf. seine eigene Projektdatei. Daher herrscht schnell Unklarheit über das richtige Dokument und dessen Gültigkeit. Die individuelle Sicherung erschwert neben dem Auffinden auch die Aktualisierung bei Änderungen – bzw. macht diese unmöglich.
Hinzu kommt, dass Stücklisten häufig noch manuell im Unternehmen verbreitet werden und Zeichnungen mehrfach in gedruckter Form existieren und es nicht mehr nachvollziehbar ist, welche die richtige ist. Der Aufwand beim Suchen der aktuellen Freigabeversion ist damit groß. Die Folgen fehlerhafter Daten sind falsch produzierte oder beschaffte Teile sowie Zeitverlust. Kein Wunder, dass Ingenieure über chronischen Zeitmangel klagen und kreative Konstruktionszeit fehlt.
Laut einer Studie verwalten 44 % der Entwicklungsabteilungen ihre Konstruktionsdaten auf Desktops und Laptops. Das birgt ein hohes Risiko des Datenverlusts und macht eine abteilungsübergreifende Nutzung unmöglich, weil die Verantwortung des Datenmanagements beim Konstrukteur liegt.
Mit dem Einsatz eines Produktdatenmanagementsystems (PDM) schafft man eine zentrale Ablage für ein schnelleres Finden von Daten und Dokumenten, entlang des gesamten Wertschöpfungsprozesses.
Ein PDM-System bietet einen zentralen, sicheren Speicherort aller Produkt- und Projektdaten und ist somit eine saubere Grundlage für Prozesssicherheit von der Konzeptphase bis zur Fertigungsreife. Das Entwicklungsteam kann jederzeit aus jedem System heraus auf Daten zugreifen, diese gemeinsam nutzen und wiederverwenden. Projektdaten können in Kategorien klassifiziert werden und ermöglichen so eine übersichtliche Strukturierungs- und Sortierungsmöglichkeit. Die Dateien sind mit wertvollen Informationen angereichert, wie z. B. Datum, Freigabestatus, Änderungsgrund und Projektstatus. Gleichzeitig bietet ein PDM-System eine revisionssichere Ablage archivierungswürdiger Dokumente. Mittels Zugriffsregelungen kann genau definiert werden, wer auf die Konstruktionsdaten zugreifen darf. Das gibt allen Projektbeteiligten von Ingenieuren und Konstrukteuren bis hin zu Managern die Möglichkeit, sich in den Entwicklungsprozess einzubringen.
Die zentrale Speicherung aller relevanten Daten und dazugehörigen Dokumente gewährleistet eine effiziente Dateiorganisation, und zwar von der ersten Planung über die gesamte Konstruktion bis zur Fertigung und entlastet den Konstrukteur von der Aufgabe, als Informationsquelle für andere zu dienen.
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