Was ist BIM 360 Build?

20. November 2020 AEC/BIM

Nachdem wir uns in vorherigen Blogbeiträgen mit den Modulen BIM 360 Docs und BIM 360 Design beschäftigt haben, möchten wir mit dem jetzigen Artikel die Beitragsreihe „Was ist…?“ um ein weiteres Modul, und zwar mit BIM 360 Build, erweitern. Das Modul Build ist ebenfalls ein Baustein aus der BIM 360-Produktfamilie.

Bevor das Modul in Build umbenannt wurde, konnte man die Funktionen in BIM 360 Field finden. Oft wird das BIM 360 Build auch als BIM 360 Field Next Generation bezeichnet. In der Projektumgebung von BIM 360 kann zwischen dem klassischen Field Management (vorherige Version) und dem Field Management Next Generation ausgewählt werden. So kann man für Bestandsprojekte die klassische BIM 360 Field-Oberfläche nutzen und für neue Projekte das Design des neuen Field Managements auswählen. Durch den Einsatz dieses Modules soll das Bauprojektmanagement auf der Baustelle und im Büro verbessert und erleichtert werden.

Aufbau von BIM 360 Build

BIM 360 Build unterteilt sich in zwei Kategorien: zum einen in das Field Management und zum anderen in das Project Management. Es kann aber nicht eindeutig abgegrenzt werden, wer mit welchem Modul arbeiten sollte. Arbeitet die Baustelle jetzt mit dem Field Management und das Büro mit dem Project Management? Wenn die Mitarbeiter vor Ort die Abläufe auf der Baustelle dokumentieren wollen, dann muss das Field Management eingesetzt werden. Um aber Informationsanfragen (RFIs) an die Projektleiter zu versenden, müssen die Mitarbeiter vor Ort mit dem Project Management Tool arbeiten.

Aufbau BIM 360 Build

Aufbau BIM 360 Build

Wer sollte BIM 360 Build nutzen?

Wie schon beschrieben, wurde das Tool extra für das Bauprojektmanagement entwickelt. Durch die Anbindung an die Cloud-Plattform von BIM 360 lassen sich alle Beteiligten integrieren. Das erleichtert die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Baustelle und Büro. Aber nicht nur die Kooperation innerhalb eines Unternehmens wird verbessert, BIM 360 Build erleichtert auch das Zusammenspiel mit externen Firmen oder Subunternehmen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Projektleiter, Mitarbeiter vor Ort und externe Firmen dieses Modul zur Verfügung gestellt bekommen.

Vorteile für die Baustelle

Für die Mitarbeiter, die auf der Baustelle tätig sind, bringt BIM 360 Build einige Vorteile mit sich. So kann durch den mobilen Zugriff – über Smartphone oder Tablet – von überall auf die bereitgestellten Daten, Modelle und Pläne zugegriffen werden. Durch die übersichtliche Versionierung steht den Beteiligten vor Ort immer der aktuelle Planstand zur Verfügung, sie benötigen auf der Baustelle keine Papierpläne mehr.

Bei Baustellenbegehungen können Aufgaben oder Mängel über die App eingetragen werden. Neben der Beschreibung der Aufgaben oder Mängel lassen sich Bilder hinzufügen. Das hat den Vorteil, dass die Person, welcher der Mangel zugewiesen wurde, gleich weiß, worum es sich handelt. Mit dem Einsatz von BIM 360 Build muss kein Bauleiter mit Zettel und Stift über die Baustelle laufen, die Notizen später in eine Excel Tabelle übertragen und dann per E-Mail an die Beteiligten verschicken. Mit BIM 360 Build können drei Arbeitsgänge zu einem einzigen Arbeitsschritt zusammengefasst werden.

Zusätzlich kann sich die Projektleitung, die nicht immer vor Ort ist, einen schnellen Überblick über offene Aufgaben und Anfragen verschaffen.

Funktionen von BIM 360 Build

Wie sich in der Grafik unter „Aufbau BIM 360 Build“ erkennen lässt, können im Field Management Checklisten, Aufgaben und Bautagebücher erstellt und bearbeitet werden. Informationsanfragen, zum Beispiel von der Baustelle, werden im Project Management bearbeitet. Außerdem lassen sich Eingaben tätigen sowie Besprechungen planen und halten. Für Besprechungen besteht sogar die Möglichkeit, diese per Microsoft Teams oder per Zoom abzuhalten.

Die nachfolgende Grafik zeigt die Kernfunktionen auf.

Kernfunktionen von BIM 360 Build

Kernfunktionen von BIM 360 Build

Im Folgenden möchten wir näher auf die einzelnen Funktionen des Moduls eingehen.

Checklisten

Checklisten können vom zuständigen Projektleiter erstellt und zu den entsprechenden Projekten zugefügt werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten für die Erstellung von Checklisten: Man kann diese im übergeordneten Field Management anlegen, dann können sie von dort jedem Projekt zugewiesen werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, besondere Checklisten im jeweiligen Projekt anzulegen. Dann steht die Checkliste aber nur dort zur Verfügung.

Die Checklisten können dann über ein Smartphone oder Tablet ausgefüllt werden. Treten bei der Bearbeitung der Checkliste Unklarheiten auf, so lässt sich der entsprechende Teil der Checkliste als Aufgabe markieren und dem zuständigen Mitarbeiter zuweisen. Am Ende der Checkliste wird man aufgefordert, die Liste zu unterschreiben. Nach der Unterzeichnung kann die Checkliste veröffentlicht werden. Im Anschluss erhält man im Field Management eine übersichtliche Auflistung über alle Mängel und Aufgaben. Anhand von Farbcodes lässt sich schnell überblicken, welche Aufgaben noch offen, verhandelt, zur Prüfung oder schon abgearbeitet sind.

Unterzeichnete Checkliste mit Aufgaben und Mängelbeschreibung

Unterzeichnete Checkliste mit Aufgaben und Mängelbeschreibung

Bautagebücher

Im Field Management können neben den Checklisten auch Bautagebücher erstellt und angelegt werden. Über die Funktion „Wetterdaten“ lassen sich automatisch über den zugewiesenen Standort die Wetterdaten abrufen. Die Mitarbeiteranzahl der anwesenden Firmen und der gearbeiteten Stunden kann über eine Eingabemaske protokolliert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, Anmerkungen oder Fotos zu dem Bautagebuch hinzuzufügen.

Informationen im Bautagebuch

Informationen im Bautagebuch

Insight

Im Modul Insight, welches auch im Document Management (Bestandteil BIM 360 Docs) zur Verfügung steht, lassen sich von BIM 360 Build übersichtliche Berichte von z. B. Checklisten und Aufgabenzusammenfassungen erstellen. Die Berichte können dann auch wieder über BIM 360 an die zuständigen Mitarbeiter verteilt werden. Dies ist beispielweise bei noch offenen Aufgaben oder Mängeln notwendig. Um eine grafische Darstellung zu erhalten, können im Insight auch Dashboards eingesetzt werden. Die Dashboards zeigen u. a. den Status der Koordinationsaufgaben. Je nach Projektmodulzugriff und der Berechtigung Ihrer Rolle können die Registerkarten von der grafischen Darstellung abweichen.

Durch den Einsatz von BIM 360 Build und dem Insight-Modul profitieren nicht nur die Mitarbeiter auf der Baustelle. Auch die leitenden Mitarbeiter im Büro haben den Vorteil, durch die Berichte und Dashboards, die im Insight erstellt werden können, einen schnellen Überblick über den Stand des Projektes zu erhalten.

Dashboards im Modul Insight

Dashboards im Modul Insight

 

Bildquellen: Autodesk, N+P


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